Fußball

Zwei Neue in 136 Minuten: Plötzlich hat Austria vier Mittelstürmer

Zwei Neue innerhalb von zwei Stunden und 16 Minuten, das kommt bei der Wiener Austria auch nicht alle Tage vor. Passiert am Freitag zwischen 10.00 und 12.16 Uhr. Den Anfang machte eine neue Bayern-Leihgabe:  Der 18 jährige Schwede Matteo Perez Vinlöf, der peruanische Wurzeln hat, folgt als linker Verteidiger auf Frans Kraetzig, der im Frühjahr den Austria-Dress trug. Vinlöf kam im Jänner 2022 aus dem Nachwuchs von Hammarby in die U 19 von Bayern, bestritt vergangene Saison 26 Spiele in der zweien Mannschaft in d er Regionalliga Bayern, 15 Minuten in der Bundesliga beim 2:0-Heimsieg über Wolfsburg in der vorletzten Runde. Vinlöf ist aktuell das dritte Bayern-Talent, das Christoph Freund, der Bayern-Sportchef mit Salzburger Vergangenheit, nach Österreich verliehen hat. Vor ihm kam der Kroate Lovro Zvonarek zu Meister Sturm Graz, Tormann Tom Hülsmann zu Zweitligist St. Pölten, der auf der Legionärswelle schwimmt, vom französischen Drittvisionär Villefranche ablösefrei den 25 jährigen Stürmer Claude M´Buyi holte und aus Norwegen von Mjöndalen den 23 jährigen Innenverteidiger Sondre Skogen.

Freund hat derzeit insgesamt 13 Spieler verliehen, von denen zwölf nicht älter als 21 sind. Betreut werden alle vom Ex-Salzburger Richard Kitzbichler, dem damit auch einige Reisen nach Salzburg und Wien bevorstehen. Kraetzig darf sich nach der Austria beim Champions League-Teilnehmer VfB Stuttgart versuchen. Das wird in Deutschland mit großen Erinnerungen verbunden: Als Bayern-Leihgabe in Stuttgart schaffte 2003 Philipp Lahm in zwei Jahren den Sprung zum Teamspieler, nach der Rückkehr wurde er zum Weltstar. So gut waren Kraetzigs Leistungen bei Austria aber nicht, dass man ihm eine „Lahm-Karriere“ zutrauen kann.  Der „Unterschiedsspieler“, als den ihn Ex-Austria-Trainer Michael Wimmer als früherer Co- und Interimstrainer des VfB Stuttgart in deutschen Medien lobte, immer anspielbar und sogar auch torgefährlich, war Kraetzig sicher nicht. Er kostet 500.000 Euro Leihgebühr, eine Kaufoption um fünf Millionen ist ebenso vereinbart wie eine Rückkaufoption für Bayern.

Der andere Austria-Neue vom Freitag, insgesamt der sechste, ist ein slowenischer Mittelstürmer: Der 23 jährige Nik Prelec hat Österreich-Erfahrung. Vor zwei Jahren holte ihn WSG Tirol auf Leihbasis von Sampdoria, im Jänner 23 wechselte er nach Sardinien, wurde von Cagliari gekauft, nach sechs Monaten kam er wieder zurück. Weil er sich in der Serie B überhaupt nicht zurechtfand. Letzte Saison jubelte Prelec im Tirol-Dress über acht Tore in 32 Spiele (Bild). So wie Vinlöf von Bayern kam er auf Leihbasis von Cagliari (seit einem Jahr wieder in der Serie A).  Mit Prelec hat Austria plötzlich vier Mittelstürmer: außer ihm noch die Basel-Leihgabe Maurice Malone und die 21 jährigen Eigengewächse Muharem Huskovic und Romeo Vucic. Die werden sich vorerst hintanstellen müssen, was nicht ganz zum ausgerufene Austria-Weg, die eigenen Hoffnungen zu forcieren, passt.

Aufsteiger GAK sicherte sich einen ablösefreien, routinierten Innen-Verteidiger, der in Österreich zwischen 2015 und 2022 bei Ried, der Wiener Austria und dem LASK spielte: Petar Filipovic. Nach zwei Saisonen auf Zypern bei AEL Limassol kehrt der 33 jährige Deutsch-Kroate in die Bundesliga zurück.

7

Meist gelesen

Nach oben