Nicht weniger als 110 Spielerverträge laufen in der Bundesliga nach dieser Saison ab. Da geht es für mehr als 100 um ihre Zukunft. Denn die Anzahl der Profis, deren Zukunft nach Vertragsende bereits geklärt ist oder die als Leihspieler zu ihren Stammklubs zurückkehren, bei denen sie länger unter Vertrag stehen, wie etwa Austrias Legionär Eric Martel bei RB Leipzig, ist überschaubar. Rapid-Stürmer Taxiarchis Fountas hat bereits einen Vertrag in der Major League Soccer bei D.C. United unterschrieben (Bild oben), der 39 jährige LASK-Tormann Thomas Gebauer wird Teammanager. Das sind Ausnahmen.
Beim Großteil geht hingegen die Angst um. Bei einigen Routiniers, ob sie nach langweirigen Verletzungen nochmals topfit werden. Wie bei Salzburgs Zlatko Junuzovic oder den Rapidlern Christopher Dibon und Philipp Schobesberger. Die meisten wissen vor den ausstehenden 14 Runden nicht, ob sie nächste Saison weiter in der Bundesliga spielen und vor allem mit welchen Gehältern. Denn bis auf Red Bull Salzburg müssen die Klubs sparen. Trotzdem wollen manche Spielerberater die Auswirkung von zwei Jahren Pandemie nicht zur Kenntnis nehmen, wenn sie um Verträge pokern.
Der Trend geht nicht nur in Österreich, sondern auch in der europäischen Top-Ligen immer mehr zu ablösefreien Transfers. Da gibt´s heiße Aktien. Etwa Austrais Tormann Patrick Pentz, Rapids Innenverteidiger Leo Greiml, sofern er nach der Kreuzbandoperation schon wieder im Einsatz war, Patrick Greil von Austria Klagenfurt oder Admiras Mittelfeldspieler Roman Kerschbaum, bei dem bereits Sturm Graz, Rapid und der LASK ihr Interesse deponierten. Aber alle warteten lieber bis Sommer. Dann ist der 28 jährige ohne Ablöse am Markt.
Die Großbaustellen in der Liga haben Wolfsberg mit 16 auslaufenden Verträgen, darunter die Torhüter Alexander Kofler und Manuel Kuttin, Innenverteidiger Dominik Baumgartner und der 36 jährige Kapitän Michael Liendl, Austria Klagenfurt mit 14, Rapid mit 13, Austria und Altach mit jeweils elf, Admira mit zehn. Keine Sorgen müssen Salzburg und LASK mit je drei auslaufenden Verträgen sowie auch Sturm Graz mit sechs haben. Denn wenn Sportchef Andreas Schicker mit dem ein oder anderen zu keiner Einigung kommt, bedeutet das keine entscheidende Schwächung. Rapid hat sich in Corona-Zeiten längerfristig dem Weg verschrieben, wirtschaftlich stabil und dabei sportlich möglichst erfolgreich zu sein. Das steht für Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic, der bisher mit Max Hofmann und Mittelfeldtalent Moritz Oswald verlängerte, außer Diskussion. Das bedeutet, vor allem Spielern aus dem eigenen Nachwuchs die Chance zu geben. Kein einfacher Weg, sondern ein steiniger, der Zeit und Geduld erfordert. Ob man die bei Rapid hat?
Foto: D.C.United.