Mit 27 ist Max Wöber derzeit im besten Fußballeralter. Das zeigte er zuletzt im November, als bester Spieler in Österreichs Team beim am Ende enttäuschenden 1:1 gegen Slowenien, seinem 30. Länderspiel, in dem der direkte Aufstieg in die Nations League A verpasst wurde. Doch in den Play-offs gegen Serbien wird er im März fehlen, wenn alles klappt, zum Start in die WM-Qualifikation gegen Rumänien ein Thema sein. Anfang Februar wurde Wöber zum zweiten Mal innerhalb von fünf Monaten bei einem Londoner Spezialisten am rechten Knie operiert. Anfang Oktober wegen einer Meniskusverletzung, die beim 1:2 im Nations League-Sie gegen Norwegen in Oslo akut wurde. Doch irgendetwas muss dabei nicht gekappt haben. Zuletzt wurde das operierte Knie immer wieder dick, da Flüssigkeit hineinkam. Daher jetzt wieder der Eingriff. Nach der Länderspielpause hofft Wöber Anfang April wieder fit zu sein.
Sein Wechsel im Jänner 2013 von Red Bull Salzburg zum englischen Traditionsklubs Leeds in die Premier League, bei dem damals Ex-Salzburg-Trainer Jesse Marsch im Amt war, brachte ihm kein Glück. Leeds stieg ab, Wöber wollte nicht in der Championship, der zweiten Liga, spielen, wurde an Borussia Mönchengladbach verliehen. Nach einer Saison wollte ihn Mönchengladbach im Juni 2024 fix kaufen, konnte sich das aber nicht leisten. Leeds forderte für ihn 15 Millionen Euro Ablöse, zwei mehr, als an Salzburg bezahlt wurden. Also musste Wöber zurück nach Leeds, in die Championship, da der sofortige Wiederaufstieg nicht gelungen war. Doch bald begannen die Probleme mit dem rechten Knie. Die Saisonbilanz von Wöber sieht nicht gut aus: Nur sechs Einsätze, davon zwei zu Beginn. Sein Marktwert steht noch immer bei acht Millionen.
Montagabend gewann Leeds ohne Wöber das Spitzenduell der Champions League bei Sheffield United nach 0:1-Pausenrückstand 3:1, führt mit fünf Punkten Vorsprung, ist vor den letzten zwölf Runden voll auf Kurs Richtung Rückkehr in die Premier League. Wöbers lukrativer Vertrag läuft bis 2027, aber irgendetwas wird im Sommer passieren müssen, damit sein Traum, bei der WM 2026 zu spielen, in Erfüllung gehen wird. Denn der deutsche Trainer Daniel Farke, der sich bereits feiern lässt, bald der erst zweite zu sein, der dreimal in die Premier League aufsteigt (zuvor zweimal mit Norwich) hat nicht vergessen, dass Wöber letzte Saison lieber bei Farkes Ex-Klub Mönchengladbach spielte als bei ihm in Leeds. Man kann durchaus von einem gespannten Verhätnis sprechen. Das wohl nicht rasch besser werden wird.