Fußball

Peinlicher Fehlstart für Deutschland: Erste Auswärtsniederlage bei einer WM-Qualifikation

Trotz zwei Niederlagen beim Final-Four der Nations League mit Heimvorteil (1:2 gegen Portugal, 0:2 gegen Frankreich) traute sich Deutschlands Teamchef Julian Nagelsmann den WM-Titel als neues Ziel auszugeben. Die Qualifikation begann Donnerstagabend im ausverkauften Narodny-Stadion von Bratislava aber mit einem peinlichen Desaster. Das 0:2 (0:1) nach extrem schwacher Leistung gegen die Slowakei war zugleich eine historische Pleite: Die erste Auswärtsniederlage bei einer WM-Qualifikation im 48. Spiel gegen den 52. der FIFA-Rangliste. An gleicher Stelle hatte Österreich im März 2024 problemlos die Slowakei durch Tore von Christoph Baumgartner und Andreas Weimann 2:0 (1:0) besiegt. Die Führung durch Baumgartner nach sieben Sekunden ist das bislang schnellste Tor in der Länderspielgeschichte.

Nagelsmann stellte Kapitän Joshua Kimmich wieder ins Mittelfeld, ließ als rechten Verteidiger Nnamdi Collins von Eintracht Frankfurt debütieren. Zur Pause musste er runter, sein Gegenspieler Leo Sauer von Feyenoord war der beste Mann am Platz. Nagelsmann hätte auch andere wählen können. Antonio Rüdiger war im Abwehrzentrum völlig überfordert, sah sowohl bei der Führung der Slowakei durch Verteidiger David Hancko (Bild), die nach einem Ballverlust von Jungstar Florian Wirtz fiel, als auch beim zweiten Treffer durch Middlesbrough-Legionär David Strelec ganz schlecht aus. Von der von Nagelsmann geforderte Dominanz war nichts zu sehen, die Slowakei hätte höher gewinnen können. Deutschland kam bei der dritten Niederlage hintereinander erst in der 48. Minute zur ersten Torchance. Das deutsche 210 Millionen-Duo, Wirtz von Liverpool und Nick Woltemade von Newcastle blieb fast unsichtbar. Nagelsmann nannte als Hauptgrund für die trostlose Darbietung zu wenig Emotionalität: „Die Slowakei war uns in allen Belangen voraus!“ Weltmeister Bastian Schweinsteiger sah als ARD-Experte nach dem deprimierenden Abend, bei dem deutsche Fans die eigene Mannschaft auspfiffen, nur eine Lösung: „Zusammensetzen und Tacheles reden!“ Sonntag spielt Deutschland in Hamburg gegen Nordirland. (Donnerstag 3:1 in Luxemburg).

Eine Enttäuschung gab es auch für Holland mit dem 1:1 (1:0) gegen Polen in Rotterdam. Souverän hingegen Europameister Spanien beim 3:0 (3:0) gegen Bulgarien in Sofia. In dieser Gruppe gewann die Türkei in Tiflis gegen Georgien nach 3:0-Führung 3:2 (2:0). Die Führung erzielte Ex-Rapidler Mert Müldür nach drei Minuten per Kopf.

Foto: UEFA.

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