In Georgiens Hauptstadt Tiflis zu leben, ist wegen der politischen Unruhen sicher nicht das angenehmste. Solche Sorgen muss sich Ferdinand Feldhofer nicht mehr machen: Denn die Trainerzeit des 45 jährigen Steirers bei Dinamo Tiflis ist nach sechs Monaten oder 25 Spielen mit acht Siege, sechs Unentschieden und elf Niederlagen, Platz sieben in der Liga und einem gegen Zweitligist Spaeri im Elfmeterschießen verlorenen Cupfinale wieder vorbei. Feldhofer hat es sich mit dem Wechsel zu Cercle Brügge, dem Vorletzten der belgischen Super League, sicher verbessert. Da hilft es, wenn man einen Berater mit internationalen Verbindungen hat. Im konkreten Fall den Münchener Robert Schneider, der sich früher auch um Deutschlands Weltmeister Bastian Schweinsteiger „gekümmert“ hatte, mitunter auch und David Alaba in seiner Bayern-Zeit. Der prominenteste Spieler, der aktuell auf Schneider vertraut, ist der deutsche Teamverteidiger Nico Schlotterbeck.
Nach dem Ende seiner Rapid-Zeit im Oktober 2022 (40 Spiele/Punktschnitt 1,50) hatte Feldhofer 20 Monate Pause, ehe es zum neuen Engagement in Tiflis kam. Jetzt ist er bei Cercle Brügge, dem Partnerklub von Adi Hütters AS Monaco, der dritte österreichische Trainer nach Dominik Thalhammeer und Miron Muslic, mit dem Cercle letzte Saison Platz vier belegte. Weil danach nur wenig klappte, kam es jetzt zum Wechsel. Auf einen Platz für die oberen Play-offs um den Meistertitel hat Cercle Brügge derzeit acht Punkte Rückstand. Ob den Feldhofer in den ausstehenden 13 Runden des Grunddurchgangs noch aufholen kann?
Besser sieht es in der Conference League aus, in der Cercle Brügge in Linz beim LASK einen Punkt holte (0:0), als Elfter nur zwei Punkte hinter einem Achtelfinalplatz liegt. Premiere für Feldhofer ist Donnerstag in Slowenien gegen Olimpija Laibach. In der belgischen Liga ist Sonntag der Fünfte Gent auswärts sein erster Gegner. Einer der interessanten Spieler von Cercle ist der 18 jährige Deutsche Paris Brunner, Schützenkönig der letzten U 17-Europameisterschaft, bei der Deutschland den Titel gewann. Brunner ist eine Leihgabe von Monaco. Auf jeden Fall wird Feldhofer in Belgien ein wenig an seine Rapid-Zeit erinnert. Beim Wiedersehen mit Nikolas Sattlberger, der in Feldhofers Rapid-Zeit in die Kampfmannschaft kam, jetzt Stammspieler bei Belgiens Tabellenführer Genk ist. Am 25. Februar gastiert Cercle Brügge bei Genk.
Foto: Cercle Brügge.