Fußball

Adi Hütter mit magischer Nacht auf Spuren von Bruno Pezzey

Adi Hütters Europa-Wunder mit Eintracht Frankfurt geht weiter. Obwohl er den Einsatz von Martin Hinteregger nicht riskierte, schaffte er mit seiner Erfolgstruppe  durch ein 2:0 (1:0) gegen Benfica Lissabon den Aufstieg unter die letzten Vier der  Europa League. Bei  einem Gesamtscore von 4:4 entschieden die zwei Auswärtstore vom Estadio da Luz für den Aufstieg der  Frankfurter, den 48.000 Zuschauer euphorisch feierten. Bei der Jubelwellen der Euro-Helden vor den Fans, die auch „Adi Hütter-Sprechchöre anstimmten,  war die Kultfigur Hinteregger wieder dabei, genoss das  einmalige  Gefühl. Das letzte Mal stand es Frankfurt bereits  vor 39 Jahren. 1980 wurde Frankfurt in den Endspielen gegen Mönchengladbach sogar UEFA-Cup-Sieger. Auch damals war ein Vorarlberger so wie jetzt Hütter dabei. Allerdings nicht als Trainer, sondern als Spieler. Der  legendäre, am 31.Dezember 1994 im Alter von nur 38 Jahren viel zu früh verstorbene Bruno Pezzey als Abwehrchef.

Hütter riskierte den Einsatz von Hinteregger, bei dem der Oberschenkel noch etwas zwickte, mit Blickpunkt auf die weitere Saison, in der es in der Bundesliga um den Champions League-Platz geht, nicht. Setzte auf den  27jährigen gebürtigen Franzosen Simon Falette, einen Teamspieler von Guinea. Der erstmals seit drei Monaten zum Einsatz kam: „Wenn ich ihn brauchte, war auf ihn Verlass“, zeigte Hütter keine Bedenken, Und behielt Recht.  So wurde es ein magischer Abend, bei dem auch Glück dabei war. Etwa, dass die Führung durch den Serben Filip Kostic nach 36 Minuten aus Abseitsposition fiel, was der Referee des italienischen Referee Daniele Orsato an der Linie nicht sah. Videobeweis gibt´s in der Europa League aber noch nicht. Erstmals beim Finale am 29, Mai in Baku.

Das entscheidende 2:0 ging auf das  Konto von Winterkauf Sebastian Rode, der nach schweren Zeiten bei Bayern und Borussia Dortmund, wo er kaum gespielt hatte, zur Eintracht zurückkehrte. Sein erstes Tor für Frankfurt seit sechs Jahren erzielte. Etwas Glück auch, dass Benficas Argentinier Eduardo Salvio im Finish nur die Stage traf. So wurde das Happy End perfekt, das Hütter als größen Erfolg einer Trainerkarriere  bezeichnete: „Man muss den schweren Weg sehen, den wir gegangen sind. In einer Gruppe mit Lazio Rom und Marseille nur Siege gefeiert, dann Schachtjor Donezk, Inter und Benfica eliminiert. Ich bin stolz, Trainer dieser Mannschaft zu sein.“ Als Spieler hatte es Hütter mit Austria Salzburg 1994 bis ins Endspiel des UEFA-Cups geschafft. Der letzte österreichische Trainer, der unter die letzten vier im Europacup kam, war vor Hütter  Ernst Dokupil mit Rapid. Das war bereits vor 23 Jahren.

„Wir sind ein beindruckendes Team, in dem einer für den anderen fightet. Einfach überragend“, freute sich Hinteregger. Im Semifinale wartet Chelsea, mit Topstar Eden Hazard und dem französischen Weltmeister Oliver Giroud, mit zehn Toren der beste  Schütze der Europa League. Für Hütter sind die „Blues“ aus London der allerschwerste Brocken: „Aber wir werden wieder für Furore sorgen. Auch gegen Chelsea“, prophezeite er. Die“Blues“ schlugen an der Stamford Bridge Slavia Prag nach einer 4:1-Pausenführung 4:3. Die zweite Semifinalpaarung heißt Arsenal gegen Valencia. Fußball-Deutschland steht erstmals im Banne der Europa League. Hütter macht´s mit Eintracht Frankfurt möglich. Die Eintracht-Fans feierten im Waldstadion noch eine Stunde nach Abpfiff den historischen Erfolg.

Foto: © Eintracht Frankfurt Media.

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