Was haben Spaniens Meister Real Madrid und die Wiener Austria in dieser Saison gemeinsam? Beide wissen, wie es ist, gegen Villarreal zu verlieren. Die Austria bereits seit Herbst nach zwei Spielen in der Conference League, Real Madrid seit Samstag, dem ersten Spiel des neuen Jahres. Das 1:2 (0:0) im Estadio de la Ceramica vor 21.088 Zuschauer bedeutete Reals zweite Saisonniederlage in der 16. Runde. Schon in eineinhalb Wochen kommt es zum nächsten Duell zwischen Villarreal und Real: Im Achtelfinale der Copa del Rey.
Real Madrid kam nach der WM-Pause bisher nicht in Schwung. Das zeigte schon vor Jahreswechsel beim 2:0 in Valladolid durch zwei späte Tore von Karim Benzema. Samstag war Real zur Pause mit dem 00 noch gut bedient. Fehler im Aufbauspiele, Ballverluste in der eigenen Hälfte, eröffneten Villarreal mehrere Chancen, die jedoch ungenutzt blieben. Real kam hingegen kaum gefährlich vor das Tor des 40 jährigen Pepe Reina. Nach zwei Minuten der zweiten Hälfte geriet Real Madrid in Rückstand, Benzema glich nach einer Stunde durch einen Elfmeter aus. Drei Minuten später fiel schon das Siegestor für das „gelbe U-Boot“. Eine Szene, bei der David Alaba im Mittelpunkt stand: Bei einem Pass von Villarreals argentinischem Verteidiger Juan Foyth, der zuvor den Elfmeter für Real verschuldet hatte, in den Strafraum rutschte Österreichs Teamkapitän aus. Im Fallen stoppte er völlig unabsichtlich den Ball mit der Hand. Dennoch blieb Schiedsrichter Soto Grado nichts anders übrig, als Elfmeter zu geben. Gerard Moreno nützte Alabas Elfmeter-Pech zum 2:1. Dabei blieb es, obwohl Soto Grado neun Minuten nachspielen ließ.
Kurz nach dem zweiten Villarreal-Tor stellte Reals Trainer Carlo Ancelotti die Abwehr um. Alaba ersetzte Ferland Mendy als Linksverteidiger, den Platz des Wieners im Zentrum neben dem Deutschen Antonio Rüdiger übernahm der Brasilianer Eder Militao, der zuvor als Rechtsverteidiger wenig überzeugte, vor allem mit schlechten Flanken auffiel: „Wir haben nicht gut verteidigt, waren keine solide Einheit“, gab Ancelotti zu. Quique Setien, seit Oktober Villarreals Trainer, leistete mit dem Sieg seinem Ex-Klub FC Barcelona Schützenhilfe. Den trainierte er von Jänner bis August 2020, ehe er nach dem 2:8-Debakel im Viertelfinale der Champions League gegen Bayern München mit Alaba entlassen wurde. Barcelona kann Sonntag Abend Real Madrid um drei Punkte abhängen. Wenn ein Auswärtssieg im Civitas Metropolitano gegen Atletico Madrid gelingt.
Foto: Real Madrid/Carretero.