Es soll sie doch wieder geben, Kontakte zwischen der Vereinigung der Fußballer und der younion-Daseinsgewerkschaft, die sich als Fußballervertretung bezeichnet, ohne namhafte Spieler als Mitglieder zu haben. Der Versuch, sie mittels Angebot einer Gratis-Mitgliedsschaft zu ködern, schlug fehl, kam auch in Gewerkschaftskreisen gar nicht so gut an. Da die Gewerkschaft im Arbeitsmarktservice gut verankert ist, akzeptierte das AMS erwartungsgemäß nur die younion als Partner für das traditionelle, bisher von der VdF organisierte Camp für vereinslose Spieler im Sommer. Seit zwei Wochen wie gewohnt in Steinbrunn, im Landessportzentrum des Burgenlands. Nur hält sich der Andrang in Grenzen. Obwohl die VdF ihren Mitgliedern via Rundschreiben mitteilte, man habe nichts dagegen, wenn sie bei der younion trainieren.
Bei Projektleiter Thomas Pichlmann unter Rene Poms, der zehn Jahre lang Assistent von Nenad Bejlica und zuletzt sechs Monate sein Nachfolger als Chef beim kroatischen Klub Osijek war. Und unter Slobodan Grubor, vor zehn Jahren Vorgänger von Didi Kühbauer bei Wolfsberg, vor fünf Co-Trainer von Zoran Barisic bei Olimpija Laibach. Der Höchststand an Teilnehmern machte bisher zehn aus. Zirka um die Hälfte weniger als im Jahr davor. Die bekanntesten Namen mit Bundesliga-Vergangenheit, unter anderem bei Rapid: Deni Alar und Stephan Auer (Bild), die bei Zweitligist Vienna keinen neuen Vertrag bekamen.
Die VdF hat hingegen derzeit ein anderes Thema, das Mobbing in der Bundesliga heißt. Von alarmierenden Signalen bei Start in die Saisonvorbereitung ist die Rede. Von Spielern, die in die zweite Mannschaft versetzt, nicht ins Trainingslager mitgenommen, aus den Kabinen verbannt werden, eine Art „Sonderbehandlung“ erhalten. Weil sie in die Planungen trotz laufenden Verträgen keine Rolle mehr spielen und die Klubs ihnen auf diese Art ein „Angebot“ zur Vertragslösung machen. Vdf-Vorsitzender Gernot Baumgartner sieht bei einigen Klubs darin eine klare systematische Methode, nennt aber – noch- keine Namen. Jedem Spieler stehe Mannschaftstraining auf seinem Leistungsniveau laut dem geltenden Kollektivvertrag zu. Das sei bereits seit sieben Jahren gerichtlich bestätigt. „Bei unwürdigen Behandlungen werden wir einschreiten und unsere Spieler, zu denen wir voll stehen, in Schutz nehmen“, kündigte Baumgartner an.
Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.