Zum Unterschied von Rapid schaffte Austria nach dem Abstieg der zweiten Mannschaft, der Young Violets, in die Regionalliga Ost die Kooperation mit einem Zweitligisten. Mit Stripfing, dem Aufsteiger aus der Regionalliga Ost. Sportvorstand Jürgen Werner einigte sich mit Erich Kirisits, dem Mäzen und Mastermind des Klubs aus dem Ort mit 347 Einwohnern: Zehn Talente, bei denen die Austria das Potenzial zum Bundesligaspieler sieht, spielen nächste Saison bei Stripfing. Im Gegenzug muss Stripfing einen von der Austria engagierten Trainer akzeptieren, der proaktiv spielen lässt. Weil er sich vom Kooperationsklubs nicht befehlen lassen wollte, wie er zu spielen hat, verabschiedete sich Goran Djuricin, Stripfings Aufstiegstrainer mit Rapid-Vergangenheit.
Zu den zehn Spieler, die ab Dienstag bei Stripfing trainieren werden, dort den Klassenerhalt schaffen sollen, der ihnen letzte Saison nicht gelang, gehören auch zwei, die schon je zwölf Spiele in der Bundesliga bestritten und zweimal in Österreichs U 21 zum Einsatz kamen: Verteidiger Leonardo Ivkic (Bild) und Mittelfeldspieler Dario Kreiker. Ebenso Tormann Sandali Conde und zwei Achtzehnjährige: Denis Dizdarevic, den viele als größtes violettes Offensivtalent sehen und Innenverteidiger Tobias Polz, Neuerwerbung vom burgenländischen Regionalligaklub Draßburg. Stripfing wird als Untermieter auf den Plätzen der Generali-Arena trainieren, die Kooperationsspieler können während der Saison zur Austria zurückkehren. Den neuen Stripfing-Trainer verriet die Austria noch nicht. Fabio Ingelitsch, der den Job bei der Salzburg-Filiale Liefering entgegen anderer Zusagen für Ralf Rangnicks Assistent Ogur Cinel räumen musste, soll zu den Kandidaten gehört haben. Zum Abschluss kam es nicht. Der 34 jährige gebürtige Serbe Ognjen Zaric gilt als Favorit. Er arbeitete seit 2020 im Nachwuchs des FC Basel, war bis März Unter 21-Trainer, ehe er wegen unterschiedlichen Ideen seinen Abschied nehmen musste. Noch eine Änderung soll es bei Austria geben, die für etwas Aufregung sorgen wird: Auf die Tätigkeit der Ikone Andreas Ogris als Scout wird kein Wert mehr gelegt.
WSG Tirol holte einen neuen Tormann von der Salzburg-Filiale Liefering: Den 21 jährigen Tschechen Adam Stejskal, der 2018 an die Salzburger Akademie kam, 36 Zweitligaspiele bestritt, keines in der Bundesliga. Obwohl er letzte Saison die Nummer zwei hinter Philipp Köhn war. Altachs neuer Sportchef Roland Kirchler engagierte den dritten neuen Legionär, diesmal vom Nachbarn FC Dornbirn: Den 27 jährigen Mittelstürmer Gustavo Santos. Der Brasilianer erzielte im Frühjahr für den Zweitligisten acht Tore in 13 Spielen. Unter dem Künstlernamen „Balotelli“, den er in seiner Jugend bekam. Bei Altach möchte er nur als Gustavo Santos treffen. Er ist der schon der siebente Neue bei Altach, zu denen auch der ehemalige 1,97 Meter große Rieder Innenverteidiger Constantin Reiner gehört. Als Leihgabe des polnischen Klubs Piast Gliwice. Kirchlers Aktivitäten sind noch nicht beendet: „Ein, zwei Patronen lassen wir bis zum Ende der Vorbereitung noch im Lauf“, kündigte er an.
Einen speziellen „Willkommensgruß“ bekam Aufsteiger Blau Weiß Linz vom Senat fünf der Liga: 20.000 Geldstrafe wegen Verstoß gegen die Lizenzbestimmungen.
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