Zweitligist St. Pölten hat die offene Trainerfrage geklärt. Mit einer Lösung, die nicht überraschend kam: Sportchef Tino Wawra präsentierte als neuen Mann Philipp Semlic (Bild), der einen Vertrag bis 2025 bekam. Der 40 jährige pausierte seit Sommer, hat durch seinen dreieinhalb erfolgreichen Jahre bei Lafnitz auch Zweitligaerfahrung. Er überzeugte Sportvorstand Jan Schlaudraff und Wawra mit seiner Spielidee. Die Vorgaben für ihn sind klar: Im Frühjahr schon für die nächste Saison aufbauen, in der die Rückkehr in die Bundesliga gelingen soll. Die eigentlich schon in der aktuellen ein Ziel war, das aber deutlich verfehlt wurde: St. Pölten ist mit elf Punkten Rückstand auf Tabellenführer GAK nur Fünfter. Trotzdem sieht Semlic bei St. Pölten auch wegen des Umfeld sund der Strukturen das Potenzial für einen Bundesligaklub.
Schlaudraff war vergangene Woche zum ersten Gedankenaustausch mit Wolfsburg-Sportchef Marcel Schäfer beim Kooperationsklub im Norden von Deutschlands, dem weiter folgen werden. Das für St.Pölten wichtigste Ergebnis: Am bis 2025 laufenden Kooperationsvertrag wird entgegen deutschen Medienspekulationen nicht gerüttelt, er bleibt bestehen. Schäfer hat derzeit auch größere Sorgen: Sechs Niederlagen in den letzten acht Runden der Bundesliga, nur Platz elf, dazu das Ausscheiden im Pokal. Derzeit ist Wolfsburg vom Saisonziel, einem Europacup-Platz, ähnlich weit entfernt wie St. Pölten vom Aufstieg.
Neuigkeiten gibt es auch bei anderen Zweitligisten aus Niederösterreich: Die Admira vermeldete den ersten Neuzugang. Vom Kooperationsklub Traiskirchen kommt mit dem 27 jährigen bosnischen Stürmer Salko Mujanovic der beste Torschütze in der Regionalliga Ost, der in 16 Spielen 16 Treffer erzielte: „Wir holten einen Stürmer, der ganz genau weiß, wo das Tor steht“, frohlockte Sportchef Peter Stöger. Stripfing, der Kooperationsklub der Wiener Austria, bekam einen neuen Sportchef mit Austria-Vergangenheit: Es ist der 34 jährige Kärntner Alexander Grünwald, der elf Jahre lang, von 2011 bis 2022, bei Violett gespielt, zur letzten Meistermannschaft gehört hatte, in den letzten eineinhalb Jahren in der Marketingabteilung arbeitete. In neuer Funktion beschäftigt er sich mit Austrias Zukunftshoffnungen, die sich bei Stripfing profilieren sollen. Übersiedeln muss Grünwald nicht, da Stripfing auf den Anlagen der Generali-Arena trainiert.
Noch offen ist die Trainerfrage bei Austria Lustenau, dem sieglosen Schlusslicht der Bundesliga: Wer soll den Fall in die zweite Liga verhindern, speziell über die Heimspiele, die in Bregenz ausgetragen werden? Viele glauben, dass die Lösung vom Zweitligisten aus Bregenz kommen und Andreas Heraf heißen wird. Der 56 jährige Wiener mit einer Trainervergangenheit als Nachwuchsteamchef, in Neuseeland, beim Floridsdorfer AC, in Ried und bei Türkgücü München führte Schwarz Weiß Bregenz im Frühjahr in die zweite Liga und dort auf Rang drei. Bei Austria Lustenau wäre es ein „Heraf-Revival“: Er trainierte die Grün-Weißen aus dem Ländle bereits von 2003 bis 2005.
Foto: SKN St. Pölten.
