Fußball

Sorgen um Schlager: Seine Hochform ist Salzburgs größte Hoffnung

2016/17 war die bisher letzte Saison, in der es Österreichs Abonnementmeister FC Salzburg nicht gelang, europäisch zu überwintern. Vor sieben Jahren scheiterten die Salzburger unter dem spanischen Trainer Oscar Garcia zunächst in der Qualifikation zur Champions League an Dinamo Zagreb, belegten danach in der Europa League hinter Schalke und dem russischen Klub Krasnodar Platz drei. Damit war Endstation. Aber danach unter Marco Rose, Jesse Marsch und Matthias Jaissle nicht mehr. Fünfmal ging es als Dritter der Champions League-Gruppe in der Europa League weiter, unter Jaissle 2022 zum bisher einzigen Mal in der Champions League. Im Achtelfinale war Bayern München eine Nummer zu groß.

Wenn es Dienstagabend mit Heimvorteil gegen Benfica Lissabon keine Niederlage ab zwei Toren Differenz aufwärts gibt, bleibt es fast schon traditionsgemäß bei der Fortsetzung nächstes Jahr unter den letzten 32 der Europa League. Ein Ausscheiden wäre ein Rückschritt, würde bestätigen, dass die Planungen für die laufende Saison nicht aufgingen. Was nicht auf das Konto von Sportchef Bernhard Seonbuchner und Trainer Gerhard Struber gehen würde, weil die erst statt Christoph Freund und Jaissle praktisch mit Saisonbeginn einstiegen, nichts mehr mit der Kaderzusammenstellung zu tun hatten. Egal wie es ausgeht, steht es außer Diskussion, dass Salzburg in den letzten Saisonen besser besetzt war, eigentlich nur Tormann Alexander Schlager (Bild), der serbische Innenverteidiger Strahinja Pavlovic und der israelische Kreativgeist Oscar Gloukh richtige Topspieler sind. Daher ist diesmal die Defensive Salzburgs große Stärke, aktuell besonders Schlagers Topform. In den letzten sieben Spielen hielt er sechsmal das „zu null“ fest, nur von Hartberg bekam er zwei Tore. Das 2:0 zum Auftakt der Gruppenphase bei Benfica im Estadio da Luz ging auch zum Großteil auf das Konto von Schlager, war auch dem Faktor Spielglück zu verdanken. Von dem bisher einzigen Sieg zehrt Salzburg noch: „Es ist nicht selbstverständlich, am letzten Gruppentag mit vier Punkten dazustehen. Die Ausgangsposition haben wir uns erarbeitet“, sagt Schlager, „wir werden einen perfekten Tag brauchen, um in diesem richtigen Endspiel zu bestehen.“ Um ihn gab es wegen Krankheitsfällen in seiner Familie Sorgen: Er wurde von der Mannschaft isoliert, trainierte daher alleine.

Teamchef Ralf Rangnick wird Dienstag beim Finale auf der Tribüne sitzen, der Gästesektor bleibt hingegen leer. Wegen Pyrotechnik-Vorfällen bei Benficas Spiel in San Sebastian gegen Real Sociedad verbot die UEFA den Kartenverkauf an Anhänger des portugiesischen Meisters. Bei denen Roger Schmidt, Benficas deutscher Trainer mit erfolgreicher Salzburger Vergangenheit, nach der herausragenden Saison einiges an Kredit eingebüßt hat. Benfica ist hinter dem Stadtrivalen Sporting und dem FC Porto nur Dritter, das Ausscheiden aus dem Europacup wäre ein weiterer Tiefschlag. Salzburgs Trainer Gerhard Struber versicherte, auf ein Unentschieden auszugehen, sei für ihn keine Option: „Wir dürfen nicht passiv ins Spiel gehen!“ Da sich Kapitän Andreas Ulmer Montag krankmeldete, muss Amar Dedic vermutlich links verteidigen, kommt rechts der deutsche U 19-Teamspieler Leandro Morgalla zum Zug. Im Abwehrzentrum bleibt die Wahl zwischen Samson Baidoo und Kamil Piatkowski, dem Siegestorschützen gegen Rapid, neben Pavlovic. 26.000 Karten waren Montag verkauft, Sky Austria sendet ab 20 Uhr. Co-Kommentator ist Andreas Herzog, im Münchner Studio sind Marc Janko und Peter Stöger die Experten. Dort hat einen Tag später Rangnick seinen Einsatz. Beim Duell zwischen Borussia Dortmund und Paris St.Germain um den Gruppensieg.

 

Foto: Red Bull Salzburg/Christian Hofer.

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