Fußball

An Ronaldo kommt auch bei Bayern keiner ran! Guardiola hat Probleme

Bayern München nach dem 2:1 beim FC Sevilla und Titelverteidiger Real Madrid nach der 3:0-Gala von Turin gegen Juventus können sich schon im Semifinale der Champions League sehen. Wohl auch der FC Barcelona nach dem 4:1 (1:0)-Heimsieg gegen AS Roma, bei dem die Italiener mit zwei Eigentoren zur 2:0-Führung der Katalanen entscheidend mithalfen, Lionel Messi leer ausging. Erstmals  in seiner erfolgreichen Trainerkarriere droht Pep Guardiola das k.o. im Viertelfinale: Denn Manchester City ging an der Anfield Road beim FC Liverpool mit 0:3 (0:3) unter. Alle drei Treffer fielen in unglaublichen 19 Minuten zwischen der 12. und 31. durch den nach der Pause verletzt ausgeschiedenen Mohamed Salah, Alex Oxlade-Chamberlain und den Ex-Salzburger Sadio Mane. Der siebente Triumph von Jürgen Klopp im 13. Trainerduell gegen Guardiola bei fünf Niederlagen.

Guardiolas Ex-Klub Bayern gesiegte 24 Stunden vor Pep Liverpool-Desaster zwar  mit dem Sieg im Sanchez Pizjuan-Stadion zwar sein spanisches Trauma mit dem Ausscheiden in der letzten vier Jahren gegen den FC Barcelona, Real und Atletico Madrid, aber das nächste Spanien-Trauma steht sozusagen vor der Tür:  Wer Dienstag Abend beide Partien im TV sah, der musste nachher Bayerns Trainer Jupp Heynckes recht geben. Der stellte nach seinem zwölften Sieg hintereinander in der Champions League, die vor ihm noch kein anderer schaffte, ganz klar fest, dass Leistungen wie in Sevilla, speziell vor der Pause, nicht reichen werden, um die Champions League zu gewinnen. An Real Madrid kommt Bayern derzeit nicht heran. Der Grund dafür hat einen Namen: Cristiano Ronaldo. Bei allem Respekt  vor den vielen klingenden Namen, dem Potenzial beim deutschen Meister: Aber an den 33jährigen Portugiesen kommt derzeit keiner ran.

Speziell an den Gala-Abend von Turin, bei dem er für seine Champions League Tore 188 und 119 sorgte, für die Treffer sechs und sieben gegen Juventus, die den Traum der 40jährigen Tormannlegende Gianluigi Buffon vom Sieg in der Champions League wieder zerstörten. Ronaldo traf zweimal gegen ihn so wie im Finale der letzten Saison gegen Cardiff, Buffon stellte sich nachher neidlos in die Reihe der Gratulanten. Ronaldos 1:0 war sein schnellstes Tor in der Königsklasse, das 2:0 mit einem Fallrückzieher das absolut schönste. Sehenswert auch sein Assist zum 3:0 von Marcelo. Da gelang der doppelte Doppelpass mit dem Brasilianer. Nur zum Vergleich Bayerns Toptorjäger Robert Lewandowski  in Sevilla: Nur neun Ballkontakte bis zur Pause.

Ronaldo traf in jedem seiner letzten zehn Spiele in der Champions League. Das ergibt insgesamt 16 Tore. Die Standing Ovations der Juventus-Tifosi für seinen sensationellen Rückzieher rührten auch den stolzen Ronaldo. Die  spanische Sportgazette „Marca“ rechnete genau die Höhenfluge des 1,87 Meter großen Ronaldo bei dem sensationellen Rückziehertor nach: Zwischen dem Rasen und seinem Rücken  waren 1,41 Meter, er traf den Ball mit seinem rechten Fuß in 2,38 Metern Höhe, nur sechs Zentimeter unter der 2,44 Meter hohen Latte. Das wird nur noch übertroffen von seinem Kopftor für Portugal zum 1:0 gegen Wales am Weg zum Europameistertitel 2008: Da sprang er 2,61 Meter hoch.

Bayerns 2:1 mit Thiagos Flugkopfball zum ersten Sieg einer deutschen Mannschaft in Sevilla war auch spektakulär, aber hielt keinen Vergleich mit Ronaldos Rückzieher aus. Real zeigte in Turin auch nicht Schwächen wie Bayern vor der Pause, die auch etwas damit zu tun hatten, dass Heynckes David Alaba wegen eines gereizten Nerves im Rücken zur Vorsicht nicht einmal auf die Bank setzte. Die spanische Alternative zu Alaba, Juan Bernat, verschuldete das Führungstor Sevillas. Bekam bei „Bild“ die Not fünf. Nicht genügend, Totalausfall. Mit dem nicht schmeichelhaften Zusatz; Eine Bewerbung für die Tribüne.

 

 

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