Für Österreichs Trainer in der deutschen Bundesliga, Christian Ilzer, läuft mit Hoffenheim, die zweite Saison viel besser als die erste: Zwei Siege in den ersten drei Runden, beide in Auswärtsspielen: Nach dem 2:1 in Leverkusen zum Start Samstag 4:2 (2:0) in der ausverkauften Alten Försterei gegen Union Berlin in einem Spiel auf Augenhöhe, bei dem Hoffenheim laut Ilzer die Tore zum richtigen Zeitpunkt erzielte. In der Startelf standen acht Spieler, die Ilzrs Landmann, Sportdirektor Andreas Schicker, seit seinem Amtsantritt im Oktober 2024 zum Klub holte. Die ersten zwei Treffer erzielte Hoffenheim in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Zunächst durch einen Elfmeter, an dem die Österreicher bei Union Berlin „beteiligt“ waren. Leopold Querfeld verschuldete ihn nach einem Fehler von Christopher Trimmel. Kurz darauf das 2:0 durch Fisnik Asllani, der im Rücken von Querfeld zum Kopfball kam (Bild). Der in Berlin geborene Ex-Austrianer Asllani erzielte kurz nach dem Anschlusstor von Union auch das 3:1. Für ihn ein besonderer Tag, mit dem er Ilzer und Schicker froh machte: Sein erster Bundesligadoppelpack gegend en Klub, bei dem er im Nachwuchs spielte. Am Freitag musste Schicker wegen einer Schlammschlacht vor Gericht aussagen: Es geht um das Stadionverbot, das im Juni gegen den mächtigen Spieler-Berater Roger Wittmann, der mit seiner Rogon-Agentur unter anderem auch Marcel Sabitzer vertritt, im Juni verhängt wurde. Wittmann ist langjähriger Freund von Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp, was die Sache problematisch macht. Wittmann wurde in Gesprächen mit Schicker gegenüber Hoffenheims Präsident und Haupt-Gechäftsführer ausfällig. Wittmann klagte gegen das Stadionverbot, vor dem Heidelberger Landesgericht bestätigte Schicker die Ausdrücke „Affen“ und „Wichser“, die Wittmann gebrauchte. Das Gericht erklärte, die Partien sollten sich auf einen Vergleich einigen. Dafür ist eine Woche Zeit.
Beim 1:0 (1:0) Auswärtssieg von RB Leipzig gegen Mainz (mit Philipp Mwene und Ex-Sturm-Legionär William Böving, dessen Debüt 61 Minuten dauerte), begannen bei den Siegern drei Österreicher. Nach 32 Minuten waren es nur noch zwei: Xaver Schlager bat wegen muskulärer Probleme um seinen Austausch. Das dritte Spiel in einer Woche nach zwei mit Österreichs Team war offenbar zu viel. Nicolas Seiwald und Christoph Baumgartner hielten durch. Beim 2:0 von Borussia Dortmund in Heidenheim blieb Sabitzer im Talon. Bisher war er bei Trainer Niko Kovac stets erste Wahl. Möglich, dass er für den Start in die Champions League am Dienstag in Turin gegen Juventus geschont wurde. Das verrückteste Spiel war sicher das 3:3 (1:1) zwischen Wolfsburg und Köln: Als Patrick Wimmer in der 89. Minute ausgetauscht wurde, führte Wolfsburg 2:1, war Florian Kainz bei Köln gerade 17 Minuten am Rasen. In der 91. Minute glich Köln aus. in der 99. ging Wolfsburg 3:2 in Führung, in der 114. (!) gelang Köln das 3:3. Die lange Nachspielzeit gab es wegen einer Gewitterpause. Aufsteiger Köln ist noch ungeschlagen. Der andere, der Hamburger SV, bezog bei Tabellenführer Bayern in München mit 0:5 (0:4) die erwartete Abfuhr. Bayern erzielte mit Konrad Laimer von der 3. bis zur 29. Minute vier Tore, spielte danach mit Blickpunkt auf den Champions League-Schlager gegen Chelsea am Mittwoch mit angezogener Handbremse. Philipp Lienhart feierte mit Freiburg gegen Pokalsieger VfB Stuttgart nach 0:1-Rückstand durch ein Fersentor von Bosniens Teamstürmer Emin Demirovic zur Pause mit 3:1 nach zwei Niederlagen den ersten Sieg.
In Spaniens La Liga gab es für Teamkapitän David Alaba ein kleines Erfolgserlebnis am Weg zurück: Den ersten Pflichtspieleinsatz bei Real Madrid, auch wenn er nur acht Minuten dauerte. Er wurde in San Sebastian beim 2:1 (2:0) gegen Real Sociedad nach 88 Minuten eingewechselt, um als defensiver Mittelfeldspieler mitzuhelfen, den Vorsprung zu halten. Das gelang auch in der sechsminütigen Nachspielzeit. Real spielte ab der 32. Minute mit nur zehn Mann, da Innenverteidiger Dean Huijsen ausgeschlossen wurde. Von Schiedsrichter Jesus Gil Manzano, der Dienstag bei Österreichs 2:1 in Bosnien im Einsatz war. In Dänemark verwandelte Michael Gregoritsch beim 2:1 (1:0) von Bröndby Kopenhagen gegen Meister FC Kopenhagen einen Elfmeter zum Führungstor. In Englands Premier League spielte Kevin Danso beim 3:0 (0:0)-Auswärtssieg von Tottenham im London-Derby gegen West Ham ab der 80. Minute. Oliver Glasner blieb mit Crystal Palace ungeschlagen, war aber mit dem 0:0 gegen Aufsteiger Sunderland im Selhurst-Park nicht wirklich zufrieden.
Foto: TSG Hoffenheim.