Viele Spiele im Abstand von drei, vier Tagen und ein positiver Stress machen seinen Jungs viel Spaß. Das versicherte Red Bull Salzburgs Meistertrainer Marco Rose zum Start in die vielen englischen Wochen, die auf den Titelverteidiger in den nächsten Monaten warten. Also wird auch das Heimspiel gegen die Wiener Austria am Samstag Spaß machen. Zumal es bei diesem Duell in Wals Siezenheim seit sieben Partien keine Niederlage gab,fünf Siege gelangen. Heimniederlage bezog der Meister seit 29 Spielen keine. Nur drei fehlen zur Einstellung des Klubrekords. Und dazu sind Rose und seine Jungs scharf auf Revanche für Wr.Neustadt. Für das 0:4 gegen die Austria in der letzten Runde der vergangenen Saison.
Wenn man sich Austrias 0:1 in Wolfsberg in Erinnerung ruft, ist nicht daran zu glauben, dass Violett die Salzburger Heimserie beenden kann. Auch wenn der chilenische Linksverteidiger Cristian Cuervas erstmals spielberechtigt ist. Auch wenn Rose Kollege Thomas Letsch die positive Grundstimmung beschwört, den Glauben an sich selbst, von starken Trainingsleistungen und weiter von Luxusproblemen bei der Aufstellung spricht: „Bei Ballbesitz selbstsicher sein, mutig vorne rein kombinieren“, heißt seine Devise, um den Favorit ins Straucheln zu bringen.
Auch sicher ein Thema dieser Partie: Das erste Spiel von Zlatko Junuzovic (Bild oben) gegen den Klub, von dem er im Winter 2012 zu Werder Bremen gewechselt war, der ihn im Frühjahr zurückholen hatte wollen. Der inzwischen beurlaubte oder fristlos gekündigte Sportchef Franz Wohlfahrt flog nach seiner Vertragsverlängerung im Februar zwecks Gesprächen zu Junuzovic nach Bremen. Aber Austria konnte ihm nicht die gleichen Anreize bieten wie Salzburg. Sowohl sportlich wie finanziell.
Zwei Personalien beschäftigten den Meister: Zum einen der Abschied des Deutschen Ernst Tanner nach sechs Jahren als sehr erfolgreicher Leiter der Akademie. In den letzten vier Jahren gewannen die Nachwuchsteams zehn von zwölf möglichen Titel, als Krönung 2017 die European Youth League mit Rose auf der Bank. Der 51jährige Tanner wollte immer schon einmal in Amerika arbeiten, fand die Herausforderung in der Major League Soccer als Sportdirektor bei Philadelphia Union, dem Siebenten im Osten. Sportchef Christoph Freund bemüht sich derweilen intensiv um ein norwegisches Toptalent, den 18jährigen Stürmer Erling Haland. Den Namen Haland kennt man im Fußball von seinem Vater Alf-Inge, einem zentralen Mittelfeldspieler. Unter anderem bei Leeds mit einem Österreicher (Martin Hiden), ehe 2002 im Dress von Manchester City die Karriere zu Ende ging. Im Stadtderby durch einen Brutalo-Tritt von United-Kapitän Roy Keane. Da war Halands Sohn gerade zwei Jahre alt. Mit 18 gilt der Stürmer als eine der größten Hoffnungen in Europa: In 48 Ligaspielen für Molde 12 Tore, darunter ein Viererpack im Juli gegen Brann Bergen.
Auch Borussia Dortmund soll um Linksfuß Haland werben, allerdings zum Unterschied von Österreichs Meister Molde kein konkretes Angebot gemacht haben. Aus Norwegen verlautet, dass Salzburg bereit ist, sieben Millionen Euro Ablöse zu zahlen. Das würde ganz zu Salzburgs Philosophie passen, bei großen Talenten, von denen man überzeugt ist, tief in die Tasche zu greifen. Wie vor dreiJahren bei Dayot Upamecano, als für den damals 16jährigen Innenverteidiger mehr geboten wurde als von Bayern und Manchester United. Für 2,2 Millionen Euro bekam Salzburg den Zuschlag von Valenciennes. Zwei Jahre später verkaufte Salzburg Upamecano um zehn Millionen an RB Leipzig. Läuft´s bei Haland änlich?
Admira sorgte vor dem Sonntags-Spiel gegen den LASK für etwas, das es in Österreichs Bundesliga noch nie gab: Einen finnischen Teamspieler aus Weißrussland zu verpflichten. Der 23jährige Pyry Soiri (Bild unten) kam von Schachtjor Soligorsk, soll für viel Power auf den Flügelpositionen sorgen. Acht Länderspiele für Finnland hat er schon bestritten, dabei für drei Tore und zwei Assists gesorgt. Sein erstes Tor für Finnland erzielte Soiri gleich beim Debüt gegen den späteren Vizeweltmeister Kroatien. Klingt zumindest interessant.