Sasa Kalajdzic erlitt Samstag bei VfB Stuttgarts letztem Test vor dem DFB-Pokal, beim 5:2 gegen Valencia, am Sprunggelenk. Sonntag setzte er sich ins Auto, fuhr rund 760 Kilometer nach Fuschl und zurück, um sich vom Salzburger Sportwissenschaftler Franz Leberbauer wichtig richtig „einstellen“ zu lassen. Das nennt man Vertrauen. Bei dem seit eineinhalb Jahren mehr oder weniger verletzten Marko Raguz, der zweifelsohne das Potenzial zu einem Teamstürmer hat, sieht das etwas anders aus: Da gab es jetzt bereits zum zweiten Mal einen „Abbruch“ der Reha. Der erste passierte zu LASK-Zeiten, der zweite letzte Woche als Hoffnung der Austria. Nach fünf Behandlungen bei Leberbauer und der Sporttherapeutin Sabine Schäffer (Bild oben) kam das Ende. Diesmal aus finanziellen Gründen.
Kreuzbandriss im Herbst 2020, ein halbes Jahr später Schambeinentzündung, die weiterhin Probleme bereitet. Das ist die Verletztengeschichte von Raguz. Als er sich auf Anraten der medizinischen LASK-Abteilung nicht an das Leberbauer-Programm hielt, kam es zur ersten Trennung. Raguz ließ sich danach unter anderem auch in Kroatien behandeln. Erfolglos. Knapp vor dem Wechsel zur Austria schickte Raguz Leberbauer eine SMS. Quasi eine Entschuldigung mit der Versicherung, er wisse inzwischen, dass nur Leberbauer seine Karriere noch retten könne. Darauf folgte der neue Anlauf. Nach fünf Behandlungen war Raguz schmerzfrei, ein Comeback im September schien im Bereich des Möglichen zu liegen.
Ob es dazu kommt? Leberbauer wird Raguz nicht mehr behandeln. Das ist die Konsequenz aus einem Gespräch zwischen Leberbauer und den Beratern von Raguz. Bei dem er Sportwissenschaftler klipp und klar erklärte, Raguz brauche, obwohl sein operiertes Knie in Ordnung ist, eine Ganzjahres-Betreuung, um konstant an frühere Stärken anschließen zu können, nicht wieder von Schmerzen eingeholt zu werden. Aber das kostet Geld. Sogar eine sechsstellige Summe. Das Raguz-Management wollte aber nur eine Anzahlung leisten, was wiederum Leberbauer nicht akzeptierte. Daher gibt´s keine weitere Behandlung. Raguz, der beim LASK zu den Topverdienern gehört hatte, kam es offenbar nicht in den Sinn, im Interesse der Fortsetzung seiner Karriere selbst Geld in die Hand zu nehmen. Wie es weiter geht? Die naheliegende Variante wäre, dass sich die Ärzte und Sporttherapeuten der Austria darum kümmern, dass Raguz schmerzfrei bleibt und bald ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Bei Violett hat Milliionenkauf Raguz einen Vierjahresvertrag.
Foto: Alinus.