Sturm Graz leiht einen hochveranlagten Offensivspieler von einem europäischen Spitzenklub aus, Red Bull Salzburg verleiht seine Talente. Das ist aktuell ein Unterschied zwischen Meister Sturm Graz und Vizemeister Red Bull Salzburg. Sturms Sportvorstand Andreas Schicker bestätigte Donnerstag die Einigung mit Bayern München und Christoph Freund über den 19 jährigen kroatischen Mittelfeldspieler Lovro Zvonarek, der auf jeden Fall im Sommer 2025 nach München zurück muss. Salzburgs Sportchef Bernhard Seonbuchner entschloss sich, den 20 jährigen Mittelfeldspieler Lawrence Agekum vorerst dem Vierten von Belgien, Cercle Brügge, zu überlassen. Der Ghanaer kam mit 16 in die Salzburger Akademie, bekam bisher vier Einsätze in der Bundesliga. Zu wenig, um einen Platz im Kader des neuen Trainer Pepijn Lijnders zu haben.
Dafür muss er sich beim Partnerklub des französischen Vizemeisters AS Monaco qualifizieren. So wie der Verein, den Salzburgs früherer Meistermacher Adi Hütter trainiert, gehört auch Cercle Brügge dem russisch-zypriotischen Milliardär Dmitri Rybolowlew. Cercles Trainer hat eine österreichische Vergangenheit: Miron Muslic war Kurzzeittrainer bei Ried, davor beim Zweitligisten FAC. Bei Cercle Brügge begann der 41 jährige Bosnier im Oktober 2021 als Assistent von Ex-LASK-Trainer Dominik Thalhammer, folgte auf ihn 13 Monate später als Chef. Die Entwicklung passt seither.
Bei Rapid steht der achte Neue vor der Tür. Aber auch beim 22 jährigen kroatischen Stürmer Dion Beljo (Bild) ist ein Fragezeichen dabei. Eine Empfehlung ist es ja gerade nicht, dass er bei Augsburg nicht zum Zug kam. Im Jänner 2023 zahlte Augsburg für ihn drei Millionen Euro Ablöse an Osijek, der 1,95 Meter-Riese war als neuer Sturmtank eingeplant. Im Frühjahr 2023 gehörte er noch in 16 Runden zur Startelf, erzielte drei Tore. Nächste Saison änderte sich das, speziell als nach sieben Runde der Däne Jess Thorup Enrico Maaßen als Trainer ablöste, weil Augsburg nach sieben Runden nur fünf Punkte hatte, den Abstiegsrängen gefährlich nahe war. Als Thorup im Frühjahr die Wende schaffte, Augsburg auf Rang elf brachte, spielte Beljo keine Rolle mehr. Wurde nur elfmal eingewechselt. Seine längste Spielzeit waren heuer 33 Minuten, viermal war er nicht einmal zehn Minuten im Einsatz, zweimal nur eine. Deshalb gehörte er auch nicht zum kroatischen EM-Aufgebot. Im Oktober 2023 betritt er seine bisherigen zwei Länderspiele, bei den Niederlagen in der Qualifikation gegen die Türkei in Zagreb und Wales in Cardiff. Beljo hat in Augsburg einen Vertrag bis 2027. Findet er bei Rapid in die Spur, muss er wohl zurück.
Der LASK sicherte sich ablösefrei einen 18 jährigen Franzosen: Querell Tchicamboud gehörte zwischen 2018 und 2023 zum Nachwuchs von Meister Paris St. Germain, letzte Saison zur U 21 des FC Kopenhagen. Der LASK hat den Offensivspieler vorerst für die zweite Mannschaft in der Regionalliga Mitte eingeplant.
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