Fußball

Auch Dabburs Doppelpack machte Herzog nicht ganz froh

Nach nur einem Punkt aus vier Spielen konnte Andi Herzog, Israels Teamchef aus Österreich, Dienstag Abend über den dritten Sieg in der EM-Qualifikation jubeln. Aber der fiel nach dem 3:1(3:1) gegen Lettland im Yaakov-Turner-Stadion von Beer Sheva etwas gedämpft aus: Weil nach der Pause bei mehreren Topchancen ein höherer Sieg vergeben wurde. So war es am Ende nicht mehr als eine erfüllte Pflichtübung, mit der  Israel punktemäßig Slowenien und Nordmazedonien in der Tabelle einholte. Theoretisch gibt es bei fünf Punkten Rückstand auf Österreich sogar eine Mini-Chance auf Platz zwei und das EM-Ticket. Aber an die glauben weder Herzog noch Sportchef Willi Ruttensteiner. Realistisch geht es darum  Platz drei zu belegen, die Möglichkeit zu erkämpfen, im März über das Play-off in der Nations League erstmals das EM-Ticket zu lösen.

Herzog stellte nach dem 1:3 vom Donnerstag im Wiener Happel-Stadion von 3-4-2-1  auf das offensivere 3-4-3 um, zog den routinierten Mittelfeldspieler Nir Bitton von Celtic Glasgow ins Abwehrzentrum zurück.  Neu hinein kamen Dan Glazer ein Mittelfeldspieler von Maccabi Tel Aviv, und statt Manor Solomon von Ukraine-Meister Schachtjor Donzek mit Dia Saba der zweite China-Legionär, der mit Eran Zahavi bei Guangzhou R&F spielt.  Zahavi sorgte nach Assist von Munas Dabbur mit seinem elften Tor in der Qualifikation für die Führung, Ex-Salzburg-Torjäger Dabbur (Bild oben) traf zum 2:0 und nur zwei Minuten nach dem ersten Tor Lettlands seit 583 Minuten kurz vor der Pause nach Zahavis Vorarbeit für das 3:1. Beim Pausenstand blieb es zum Ärger von Herzog auch: „Wir hätten viel höher gewinnen müssen. Am meisten stört mich, dass wir drei Topchancen der Letten zugelassen haben.“ Wieder keine Stabilität ind er Defensive. Daher machte Dabburs erster Doppelpack für Israel Herzog nicht ganz froh. Wolfsbergs Torjäger Shon Weissman kam in den letzten neun Minuten statt Dabbur zum Zug.

Israel empfängt im nächsten Spiel am 16. November im nach dem ehemaligen Bürgermeister Teddy Kollek benannten Teddy-Stadion von Jerusalem, das 32.000 Zuschauer fasst, Tabellenführer Polen, hofft auf eine Überraschung, da die Polen bereits fix qualifiziert sind: „In Jerusalem kann es Mitte November schon Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt geben“, prophezeite Ruttensteiner. Aber der vorerst wichtigere Termin ist der 22. Oktober. Am kommenden Dienstag gibt es einen Verbandsgipfel der technischen Kommission mit Präsident Moshe Zuares über die Frage, wie es mit Herzog weiter gehen soll. Kommt Israel ins Play-off, läuft der Vertrag mit dem Teamchef automatisch bis dahin weiter. Laut Ruttensteiner sieht der Stand der Dinge so aus, dass die Tendenz zu einer Verlängerung der Ära Herzog für die Qualifikation zur Wüsten-WM 2022 in Katar klar zu erkennen ist: „Keine Diskussion, dass Andi mein Kandidat sein wird. Unsere Zusammenarbeit klappt hervorragend, da bin ich total zufrieden.“

Foto: © Israel Football Association Media.

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