Die Wiener Austria setzte ihren Positivserie und Torsperre auch gegen die laut Trainer Michael Wimmer derzeit formstärkste Mannschaft Österreichs fort. Austria Klagenfurt konnte dies Mittwoch beim 0:1 (0:1) im Cupachtelfinale vor 11.200 Zuschauern in der Generali-Arena nicht bestätigen. Aber auch die Sieger agierten nicht wirklich überzeugend. Die beste Aktion des ganzen Spiels über Reinhold Ranftl und Kapitän Manfred Fischer zu Finik Asllani sorgten für den Aufstieg. Hoffenheim-Leihgabe Asllani ließ Klagenfurts Tormann Philipp Menzel mit einem Heber keine Chance (Bild). Das war es. Keine Spur von einem mitreißenden Cupthriller. Der Aufreger war am ehesten der Salzburger Referee Christopher Jäger mit seinem fünf verteilten gelben Karten. Bis zur 29. Minute schon an die Klagenfurter Mittelfeldzentrale mit Rico Benatelli und Turgay Gemicibasi nach Fouls, in der zweiten Hälfte auch an Austrias Torjäger Andreas Gruber wegen Reklamierens.
Die ersten zwei der Bundesliga-Torschützenliste, Gruber und Klagenfurts Sinan Karweina, spielten entgegen den Erwartungen keine große Rolle. Gruber ließ vor der Pause den Sitzer zum 2:0 aus, der in der zweiten Hälfte ausgewechselte Karweina hatte den Ausgleich am Kopf. Konnte aber Austrias Cuptormann Mirko Kos nicht wirklich gefährden. Es kam etwas überraschend, dass Wimmer der violetten Nummer eins, Christian Früchtl, nicht die Chance gab, seine Torsperre aus vier Bundesligarunden zu prolongieren. Er ließ wieder den 26jährigen Kos ran. Somit müssen sich Früchtl und Kos die Torsperre über 635 Minuten teilen: Früchtl hat 435 Bundesligaminuten, Kos 180 Cupminuten. Austrias Sieg erinnerte etwas an die Rapid-Heimniederlage gegen die Kärntner in der Liga vor zwei Wochen: Klagenfurt, mit nur vier Feldspielern auf der Ersatzbank, wirkte komplett harmlos, kam aber aus dem Nichts doch zu Chancen, die sie diesmal nicht nützten. Nach der Pause hätte zweimal der Ausgleich passieren können. Einmal durch Stürmer Florian Jaritz, der aus elf Metern vorbeischoss, in der letzten Aktion des Spiels nach zwei vergebenen Austria-Matchbällen durch Innenverteidiger Nikola Djoric. Womit Klagenfurts erste Auswärtsniederlage dieser Saison perfekt war, Austria erstmals seit zwei Jahren wieder unter die letzten acht kam. Nur damit war Wimmer zufrieden: „In der zweiten Hälfte hatten wir keinen Zugriff mehr, ich hoffe, wir lernen daraus!“
Es wäre keine Überraschung, sollte Austrias Torsperre in der Bundesliga Samstag mit Früchtl im Tor weiter gehen. Gegen das bisher sieglose Schlusslicht Austria Lustenau, das Mittwoch im Cup die zweite 0:4-Abfuhr innerhalb von vier Tagen kassierte. Sonntag daheim gegen Hartberg, zu Allerheiligen trotz 70 Prozent Ballbesitz beim Zweitligisten St. Pölten, der nach vier Spielen wieder zu einem Erfolgserlebnis kam. Zwischen der 19. und 43. Minute entschied St. Pölten mit zwei Toren des 20 jährigen Din Barlov und einem des Franzosen Kevin Manziolo das Spiel. Kein Wunder, dass Lustenaus Abfuhr die Spekulationen über einen Trainerwechsel, die Beurlaubung von Markus Mader, der Austria Lustenau in die Bundesliga geführt hatte, verstärkten. Auch der Name des möglichen Nachfolgers ist schon im Gespräch: Damir Canadi, der schon in Vorarlberg bei Altach und dem FC Lustenau tätig war.