Fußball

Auch ohne Salah Glaube an Wunder von Anfield

Die Quoten auf den FC Liverpool als Champions League-Sieger 2019  stiegen bereits nach dem 0:3 im ersten Spiel des Semifinales beim FC Barcelona in Nou Camp auf 17,00. Spaniens Meister ist mit 1,45 hingegen klarer Favorit. Und das war noch nicht bekannt, dass von Liverpools gefürchteten Stürmertrio Dienstag Abend bei der geplanten Aufholjagd an der Anfield Road nur der Ex-Salzburger Sadio Mane (Bild oben) zur Verfügung stehen wird. Der Brasilianer Roberto Firmino fehlt mit einer Muskelverletzung,  Mohamed Salah wegen einer Gehirnerschütterung, die er  Samstag bei einem Zusammenprall mit Newcastle slowakischem Teamtormann Martin Dubravka erlitt: „Unmöglich, dass er spielen kann. Das wäre unverantwortlich“, gab Trainer Jürgen Klopp Montag Mittag zu.

Der dritte Ausfall betrifft Naby Keita. Der Ex-Salzburger erlitt in Nou Camp bei einem Foul von Ivan Rakitic eine Adduktorenverletzung, für ihn ist die Saison beendet. Aber dennoch klammern sich in Liverpool alle an ein Wunder, an den Mythos Anfield: „Hier ist schon viel passiert“, wusste Kapitän  Jordan Henderson. Etwa die totale wende gegen Borussia Dortmund im Viertelfinale der  Europa League 2016 in 24 Minuten von 1:3 auf 4:3. Der Schiedsrichter von damals, der Türke Cüneyt Cakir, pfeift auch Dienstag. Und sie spekulieren, dass Barcelona nochmals etwas ähnliches passiert wie letztes Jahr im Viertelfinale, als es gegen AS Roma trotz eines 4:1-Heimsiegs nichts zum Aufstieg reichte. Barcelonas Trainer Ernesto Valverde dürfte das auch im Hinterkopf gehabt haben: Letzten Samstag bot er beim bedeutungslosen 0:2 gegen Celta da Vigo keinen einzigen aus der Startelf beim 3:0 gegen Liverpool auf.

„Wir werfen alles, was wir haben, auf den Rasen. Ob es reicht,ist Schicksal“, meinte Klopp zur Ausgangsposition. Er weiß, das seine Mannschaft nicht viel besser mehr spielen kann als in Barcelona bei der Abfuhr, als Lionel Messi für die Tore sorgte die den Stars der Reds trotz klarer Chancen nicht gelangen. Egal, ob Mane, Firmino oder Salah. Wer wird es Dienstag versuchen? Zur Auswahl stehen  der Belgier Divock Origi, Schütze des Siegestors in Newcastle, der Schweizer Xherdan Shaqiri oder Daniel Sturridge. Fakt bleibt, dass mit Firmino und Salah Liverpool 42 Tore fehlen, die bisher beide zusammen in dieser Saison erzielten. Davon acht in der Champions League. Sieht ganz danach aus, als würde Klopp auch nach seiner vierten Saison in Liverpool ohne Titel dastehen. Trotz Punkterekord in der Premier League. Denn Manchester City  eroberte Montag Abend mit dem 1:0 (0:0) gegen Leicester durch ein Tor seines belgischen Kapitäns Vincent Kompany vor der letzten Runde Platz eins zurück. Klopps Vorgänger Brendan Rodgers, jetzt Trainer in Leicester, konnte keine Schützenhilfe leisten. Aber dennoch zweifelt keiner an Klopp, der versprach:  „Wir gehen mit wahrer Leidenschaft, viel Mut und Lust volles Risiko gegen Barcelona. Wenn wir sterben, dann wenigstens in Schönheit.“

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