Meister Bayer Leverkusen, in der Champions League einer der Gegner des FC Salzburg, verlor Samstag unter Mithilfe einiger ehemaliger Ex-Salzburger wie Österreichs Teamspieler Nicolas Seiwald, Kevin Kampl oder Ungarns Teamtorhüter Peter Gulacsi den Nimbus der Unbesiegbarkeit in der Bundesliga. Aus einem 2:0 gegen RB Leipzig nach 45 Minuten wurde noch ein 2:3 (2:1), die erste Niederlage mit Trainer Xabi Alonso seit 27. Mai 2023 (0:3 gegen Bochum in der letzten Runde der Saison 2022/23) oder 35 Spielen oder 463 Tage. Marco Rose, Leipzigs Trainer mit Salzburg-Vergangenheit, musste nach 26 Minuten mit gelb-rot auf die Tribüne, weil er sich über ein Foul am Belgier Lois Openda zu sehr aufregte.
Seiwald (Bild) gehörte nicht zur Startelf, kam schon nach 15 Minuten für den Ex-Salzburger Amadou Haidara, der groggy war, weil ihn Leverkusens Stürmer Victor Boniface bei einem Rückzieher voll am Kopf traf. Bei der 2:0-Führung Leverkusens schien alles gelaufen. Aber in der siebenten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte köpfte Kampl das Anschlusstor, nach der Pause traf Openda zweimal. Nach 80 Minuten führte Leipzig und brachte dies 18 Minuten über die Distanz. Weil die Nachspielzeit der zweiten Hälfte acht Minuten dauerte, das Match insgesamt 105. Christoph Baumgartner half ab der 89. Minute mit, das 3:2 zu halten. Diesmal rettete Leverkusens kein spätes Tor, für die der Meister bekannt ist. Auch beim Saisonauftakt in Mönchengladbach, als ebenfalls ein 2:0 aus der Hand gegeben wurde, aber noch ein 3:2-Sieg gelang. Samstag nicht. Rose konnte jubeln, ein anderer Ex-Salzburger-Trainer hingegen nicht: Roger Schmidt wurde bei Benfica Lissabon nach zwei Jahren entlassen. Er kam 2022, wurde ein Jahr später Zweiter, letzte Saison Zweiter hinter Sporting. Jetzt waren sieben Punkte nach den ersten vier Runden nicht genug.
Es gab noch andere Österreicher, die Samstag in der Bundesliga gewannen. Teamneuling Kevin Stöger mit Borussia Mönchengladbach bei seinem Ex-Klub Bochum 2:0 (0:0), wobei er in der Aktion zur Führung die Beine im Spiel hatte. Patrick Wimmer verpatzte mit Wolfsburg Aufsteiger Holstein Kiel, bei dem der Ex-Austrianer Benedikt Pichler durchspielte, mit 2:0 (2:0) die Heimpremiere in der Bundesliga. Wimmer gehörte zu den sieben Wolfsburg-Spielern, die gelb sahen. Kiels Trainer Marcel Rapp und einen der Assistenten seines Kollegen bei Wolfsburg, Ralph Hasenhüttl (seinem Sohn Patrick) bekamen nach Schlusspfiff die rote Karte. Nicht mehr bei Wolfsburg dabei war Abwehrchef Maxence Lacroix. Er folgte Freitag seinem Ex-Trainer Oliver Glasner zu Crystal Palace. Das brachte Wolfsburg 18 Millionen Euro. Glasner wird ihn Sonntag im Derby gegen Chelsea an der Stamford Bridge aber noch nicht einsetzen.
Aufregend verlief der Samstag für Teamverteidiger Philipp Mwene: Mainz holte bei Vizemeister VfB Stuttgart ein 0:2 auf, kassierte in der 88. Minute das 2:3, schaffte aber in der 95. Minute das 3:3. Alexander Prass spielte beim 1:3 (0:2) von Hoffenheim bei Eintracht Frankfurt bis zur 73. Minute, Florian Grillitsch fehlte wegen muskulärer Probleme.
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