Fußball

Auf Deni Alar wartet bei der Rückkehr nach Graz ein heißer Sonntag

Die Freude über den Aufstieg in die Gruppenphase bei Europa League ist bei Rapid noch groß, aber die Stimmung kann leicht kippen. Nicht schon Sonntag bei einer Niederlage in Graz gegen Sturm, wie es ORF-Analytiker Roman Mählich Donnerstag Abend im Studio am Küniglberg mitten in die Bilder vom grün-weißen Jubel in Bukarest prophezeite, obwohl die den Platz unter den ersten sechs kosten würde. Aber doch bis Mitte September, wenn Rapid da nicht in der Bundesliga in die Spur findet. Nach der Länderspielpause folgen das Heimderby gegen die Austria, das erste Gruppenspiel der Europa League gegen Spartak Moskau und das Duell in Salzburg beim Meister. Wenn das schief läuft, wird der Fanblock wieder sehr laut werden. Mit Kritik an Trainer Goran Djuricin und Präsidium.

Aber zuerst einmal wartet am Sonntag Sturm Graz: „Der Aufstieg und die nächtliche Rückreise aus Bukarest haben Substanz gekostet, wir werden viel rotieren müssen“, kündigte Djuricin an. Der Donnerstag gesperrt gewesene Veton Berisha wird sicher in der Startelf stehen, möglicherweise auch Max Hofmann und Philipp Malicsek. Egal, ob er spielt oder nicht, für Deni Alar wird die Rückkehr nach Graz ein heißer Sonntag. Weil er im Juli die Ausstiegsklausel aus seinem Vertrag beim Vizemeister zog, um in Hütteldorf ein Comeback nach zwei erfolgreichen Saisonen in Graz zu feiern. Und das als Kapitän zwei Wochen vor Sturms Qualifikationsspielen zur Champions League gegen Ajax Amsterdam. Das kam beim Grazer Sportchef Günter Kreissl nicht sehr gut an, aber vor allem nicht bei den Fans. Eine ganz andere Situation als bei Verteidiger Marvin Potzmann, der ebenfalls vom Cupsieger nach Hütteldorf gewechselt war. Er hatte allerdings schon im März Kreissl gesagt, seinen Vertrag nicht zu  verlängern, ohne damals mit Rapid einig gewesen zu sein.

Der Hintergrund bei Alar: Rapids Sportchef Fredy Bickel gab dem 28jährigen einen Vierjahresvertrag, Kreissl war dazu nicht bereit. Trotzdem: Die Sturm-Fans werden es Alar bei seinem 150. Pflichtspiel in Grün-Weiß wissen lassen, was sie von seiner Entscheidung halten. Mit Transparenten, Sprechchören. Hoffentlich bleibt alles in vertretbarem Rahmen. Anders als vor vier Jahren bei Florian Kainz, dem bei seinem ersten Spiel mit Rapid in Graz ein Sauschädel vor die Füsse geschmissen wurde. Sturms Trainer Heiko Vogel kündigte an, es mit einer Kontertaktik versuchen zu wollen, er sieht Rapid vom Offensivpotenzial her am nächsten bei Meister Red Bull Salzburg.

Kreissl bemerkte erst dieser Tage, dass Fußball seiner Ansicht nach ohne Fußball gar nicht geht. Daher kann man davon ausgesehen, dass es auch bei Sturm etwas unruhiger wird, wenn es Sonntag die dritte Runde hintereinander ohne Grazer Sieg geben sollte.  Bei Rapid ist  nächste Woche die große Zwischenanalyse der bisherigen Saison angesagt. Ein Thema, das dabei unbedingt auf den Tisch gehört: Die Muskelverletzungen, die es sei Beginn der Vorbereitung gibt. Von Andrija Pavlovic bis zum Oberschenkel von  Boli Bolingboli, der einige Wochen ausfällt. Irgendetwas kann da mit der Trainingssteuerung nicht in Ordnung sein.

Mit einem Ausfall muss der LASK nicht nur Sonntag im Duell gegen Wolfsberg im Duell zwischen Platz drei und vier in Pasching leben, sondern in den nächsten Wochen: Ghana-Stürmer Samuel Tetteh musste sich einer Meniskusoperation unterziehen. Daraufhin bemühten sich die Linzer bei Salzburg um den Japaner Masaya Okugawa, ließen den Plan aber fallen, weil sie keine Kaufoption bekamen. Okugawa wechselte in die zweite deutsche Liga zu Holstein Kiel, beim LASK muss der Nigerianer Yusuf Otubanjo statt Tetteh ran.

 

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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