Fußball

Auf Hütter, Skocik, Stessl und Merkel vergessen – das geht gar nicht

Trainerwechsel in Deutschland bei Meister Bayern München von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel, beim Letzten VfB Stuttgart, der in dieser Saison bereits dreimal seinen Trainer beurlaubte. In England trennten sich in den letzten Tagen Tottenham, Crystal Palace, Leicester und Chelsea von ihrem Trainer, die „Blues“ aus London von dem erst im September statt Tuchel geholten Graham Potter. Daher wurde Montagabend sowohl im „Talk und Tore“ von Sky als auch im „Talk aus Hangar 7“ bei ServusTV über Trainerwechsel und Trainereffekt geredet. Bei Sky meinte Markus Suttner, der ehemalige Kapitän der Wiener Austria, er habe immer die Trainer geschätzt, die auch den Menschen hinter dem Fußballer sahen. Peter Stöger sah die soziale Kompetenz und fachliche Qualifikation des Trainers als Grundvoraussetzung, dass er nicht in kürzester Zeit „zerlegt“ wird.

Stöger war auch im Salzburg bei ServusTV ein Thema. Als einer der österreichischen Trainer, der im Ausland Erfolge feierte. An der Spitze Ernst Happel, als Sieger in Champions League, deutscher Meister und Vizeweltmeister 1978 mit Holland in Argentinien. Über den Felix Magath, der in Happels Ära beim Hamburger SV zunächst Spieler, dann Manager war, sagte: „Er würde auch heute mit seinen Mannschaften immer ganz oben sein!“ Dann Stöger, weil er den 1. FC Köln zurück in die Bundesliga und erstmals seit einem Vierteljahrhundert in der Europacup führte, beim Traditionsklub mit viereinhalb Jahren, genau 1616 Tagen, der Trainer mit der längsten Amtszeit ist. Später brachte er Borussia Dortmund von Rang neun auf einen Champions League-Platz. Außerdem Ralph Hasenhüttl, der nach Erfolgen in Deutschland bei Aalen, Ingolstadt und RB Leipzig als erster österreichischer Trainer in Englands Premier League arbeitete, Southampton vier Jahre lang vor dem Abstieg rettete, im Moment die Auszeit, die letzten November begann, in seinem Haus in Seefeld genießt. Und natürlich Oliver Glasner. Mit Wolfsburg in die Champions League, mit Eintracht Frankfurt Sieger in der Europa League, als erster österreichischer Trainer im Achtelfinale der Champions League.

Das hatte alles seine hundertprozentige Berechtigung. Nur vergaß die Fußballredaktion von Servus TV auf vier österreichische Trainer, die im Ausland Titel gewannen. Das geht gar nicht. Auf Max Merkel, der in Sechziger- und Anfang der Siebzigerjahre mit 1860 München ins Finale des Europacup der Cupsieger kam, Meister und Pokalsieger wurde, auch mit dem 1. FC Nürnberg den Meistertitel gewann, ehe er in Spanien Aufsteiger FC Sevilla auf Rang sechs brachte und mit Atletico Madrid sowohl Meister als auch Sieger der Copa del Rey wurde. Auf Hermann Stessl, 1982 mit dem FC Porto Sieger im portugiesischen Supercup. Auf Walter Skocik, 1985 mit Paok Saloniki griechischer Mister. Und auf Adi Hütter (Bild oben), der mit Young Boys Bern 2018 in der Schweiz die Dominanz des FC Basel nach acht Meistertiteln in Serie beendete, dann zu Eintracht Frankfurt wechselte. Auch dort drei Jahre lang erfolgreich arbeitete: Als erste deutsche Mannschaft alle sechs Gruppenspiele in der Europa League gewonnen, bis ins Semifinale gekommen, dort an Chelsea im Elfmeterschießen gescheitert. Die vier darf man beim Kapitel der erfolgreichen österreichischen Trainer im Ausland nicht vergessen.

Glasner, Hasenhüttl und Hütter bringen englische Medien aktuell mit den Vereinen, die auf Trainersuche sind, in Zusammenhang. Glasner mit Tottenham und Chelsea, Hasenhüttl, der im Jänner ein Angebot von Everton ablehnte, mit Leicester, Hütter mit Crystal Palace und Leicester.

Foto: Eintracht Frankfurt Media.

3

Meist gelesen

Nach oben