Fußball

Aus der zweiten Reihe in Leipzig zum Geschäftsführer Sport in Salzburg: Rouven Schröder

Ein Klub aus dem Red Bull-Reich hilft dem anderen. So kann man die Bestellung  des 49 jährigen Rouven Schröder zum Geschäftsführer Sport bei Red Bull Salzburg als erste Reaktion auf die Talfahrt bezeichnen. Den seit Sommer 2023 war Schröder bei Red Bull Leipzig als Sportchef meist in der zweiten Reihe. Aber er wollte wieder zurück in die erste. Daher hat der Wechsel nichts mit Leipzigs unerwartetem Tief nach gutem Saisonstart, den aktuell sechs Spielen ohne Sieg zu tun. Marco Rose, Leipzigs schwer in der Kritik stehende Trainer mit Salzburg-Vergangenheit, verliert mit Schröder einen Befürworter, seinen engsten Vertrauten. Bei Rose wird sich Schröder sicher über Salzburg erkundigt haben. Die Position Geschäftsführer Sport gab es in Salzburg nach Ralf Rangnicks Ära nicht mehr, sie wurde jetzt für Schröder sozusagen reaktiviert oder neu geschaffen, damit er in der ersten Reihe steht. Sportdirektor Bernhard Seonbuchner wird Schröder anfangs unterstützen, dann in die Akademie zurückkehren, in der er bis Sommer 2023 tätig war, ehe er nach dem Wechsel von Christoph Freund zu Bayern dessen Nachfolger als Sportdirektor wurde.

Die ersten Kontakte zwischen Salzburgs Geschäftsführer Stefan Reiter und Schröder gab es im Juni am Rande des 1:2 von Österreich im EM-Achtelfinale gegen die Türkei in Leipzig. Vor zwei Wochen begannen die konkreten Gespräche, die rasch zur Einigung führten. Schröder ist seit mehr als einem Jahrzehnt im deutschen Fußball ein Begriff. Er begann 2013 nach dem Abstieg von Fürth aus der Bundesliga in der zweiten Liga, wechselte ein Jahr später zu Werder Bremen, wo er zwei Jahre blieb, die Plätze zehn und acht belegte. dann war er bis 2020 bei Mainz 05, Zunächst als Sportchef, dann als Vorstand. Mainz schaffte auf den Rängen 15, 14, 12 und 13 immer das Ziel, den Klassenerhalt.  Dann nahm er ein Angebot des Traditionsklubs Schalke an, stieg mit dem 2021/22 in die Bundesliga auf, im Oktober 2022 kam es zur Trennung. Seit Sommer 2023 war er bei Leipzig, als rechte Hand von Sport vorstand Max Eberl. Als der wegen seines „Flirts“ mit Bayern von Red Bull-Chef Oliver Mintzlaff  im Herbst 2023 entlassen wurde, war Schröder vorübergehend der Chef, verantworte zwei Transferzeiten. Im Winter 2024 engagierte er den nordmazedonischen Teamspieler Eljif Elmas, der sich bisher als Flop erwies, verlieh Torjäger Timo Werner an Tottenham. Im Sommer verlor Leipzig Topstar Dani Olmo an Barcelona, verantwortete Schröder neun Zugänge, darunter Norwegens Toptalent Antonio Nusa. Ab August war der aus Wolfsburg gekommene Marcel Schäfer bei Leipzig der neue Fussball-Boss, Schröder nur in der zweien Reihe. Das passte ihm nicht ganz.

Schröder hat Österreicher-Erfahrung. Bei Werder Bremen spielten in seiner Zeit Sebastian Prödl, Zlatko Junuzovic und Florian Grillitsch, Florian Kainz kaufte er von Rapid, ebenso den Griechen Thanos Petsos. Bei Mainz holte er Teamverteidiger Phlipp Mwene , als er U 21-Teamspieler war, aus der zweiten Liga von Kaiserslautern, leitete noch den Wechsel von Innenverteidiger David Nemeth, der in dieser Saison zwei Bundesligaspiele für St. Pauli bestritt, nach dem Mattersburg-Konkurs ein. Für Schalke kaufte er von Rapid Leo Greiml . Man kann annehmen, dass Schröder im Jänner die ersten Transfers für Salzburg tätigen wird. Im Gespräch soll die Rückkehr von Max Wöber aus Leeds ein. Schröder wird in Salzburg  mit Tormann Janis Blaswich einen Bekannten aus Leipziger Zeiten treffen.

Foto: Red Bull Salzburg.

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