Fußball

Austria auf Monacos Kosten nach Portugal

Jürgen Werner wird für die Austria noch Gold wert sein. Der Satz über den violetten Investor stammt von Vizepräsident Raimund Harreither. Der damit auch das internationale Netzwerk von Werner aus seiner Zeit als Besitzer der Agentur Stars & Friends meinte. Man kann annehmen, dass Werner bei der Einladung der Austria durch AS Monaco seine Hände im Spiel hat. Am kommenden Dienstag wird die Austria nach Portugal fliegen, am Mittwoch Abend dort Gegner des Dritten der französischen Liga in einem Vorbereitungsspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit sein, Donnerstag nach Wien zurückkehren. Die Kosten für Flug und Hotel übernimmt Monaco. Der Klub gehört zu zwei Drittel dem russisch-zypriotischen Unternehmer Dmitri Rybolowlew, zu einem Drittel den Grimaldis, der monegassischen Fürstenfamilie.

Berühungspunkte zwischen Monaco und Austria? Zehn Jahre ist es her, dass die Austria seinen holländischen Offensivspieler Nacer Barazite, der zu Werners Klienten gehörte, für 4,5 Millionen Euro an Monaco verkaufte. Ein Jahr später kehrte Barazite auf Leihbasis nach Wien zurück, spielte aber wegen einer Knieverletzung beim letzten Meistertitel der Austria keine große Rolle mehr. Letztes Jahr war Monaco auf Trainingslager in Österreich (Stegersbach), damals noch mit Niko Kovac, dem ehemaligen Bayern-Trainer und kroatischen Teamchef, der jetzt bei Wolfsburg engagiert ist. Unter ihm blieb Monaco in beiden Gruppenspielen der Europa League gegen Sturm Graz ungeschkagen (1:0, 1:1), entwickelte sich der 20 jährige Mittelfeldspieler Aurelio Tchouameni so gut, dass ihn im Sommer Real Madrid um vorerst 80 Millionen Euro kaufte.

Bekannte Spieler von Monaco sind der deutsche Tormann Alex Nübel, eine Leihgabe von Bayern München, der russische Teamspieler Aleksandr Golovin im Mittelfeld, im Angriff der deutsche Ex-Teamstürmer Kevin Volland. Gekauft wurde vom englischen Sportvorstand Paul Mitchell letzte Woche vom FC Liverpool Ex-Salzburg-Legionär Takumi Minamino. Trainer ist seit Jänner der Belgier Philipp Clement, unter dem Monaco im Achtelfinale der Europa League am portugiesischen Klub Braga gescheitert war. Gegen Austria wird es das dritte Vorbereitungsspiel Monacos. Im ersten wurde der Kooperationsklub Cercle Brügge, trainiert von Österreichs Ex-Damenteamchef Dominik Thalhammer,1:0 geschlagen, im zweiten gab es gegen den FC St.Gallen ein 1:1. Beide Partien wurde im Trainingszentrum La Turbie oberhalb von Monaco ausgetragen. Die Austria wird ins Monaco-Trainingslager nach Portugal gebeten. Sozusagen zur Einstimmung des „New Look-Teams“ auf die Qualifikation zur Europa League.

Zuvor trifft die Austria Samstag im Vienna-Campus auf den Zweitligaaufsteiger, sicherte sich in den letzten Tagen vier Hoffnungen, die über die Young Violets aufgebaut werden sollen. Auch daran wird Werner seinen Anteilhaben. Speziell beim 20 jährigen Senegal-Stürmer Ibrahim Drame, den er noch als LASK-Vizepräsident nach Linz gelotst hatte. Letzte Saison kam Drame, der zwei Länderspiele für sein Land bestritt, bei den OÖ Juniors in der zweiten Liga zum Einsatz. Von Freiburg kam der 19 jährige Daniel Au Yeong, ein Stürmertalent. Sein Vater stammt aus Singapur, er wurde in Holland geboren, an der Akademie Vorarlberg ausgebildet. Letzte Saison erzielte er in der U 19-Bundesliga für Freiburg in 20 Spielen acht Tore: „Ein hochspannendes Talent“, behauptete Sportchef Manuel Ortlechner. Beim slowenischen Flügelstürmer Martin Pecar, seit Februar von Eintracht Frankfurt ausgeliehen, wurde die Option gezogen, er bekam einen Vierjahresvertrag. Auf Pecar machte die Austria ihr ehemalige Legionär Milenko Acimovic, zwischen 2007 und 2010 die Zentralfigur im Mittelfeld, aufmerksam. Ein Jahr waren Acimovic und Ortlechner Mitspieler.  Für die Defensive verpflichtete Austria den 21 jährigen Innenverteidiger Florian Kopp, der bei Wacker Innsbruck Zweitligaeinsätze hatte.

Auf einen 19 jährigen setzt auch die Austria auf Lustenau. Der Bundesliga-Aufsteiger bekam von Bayern München auf Leihbasis Torben Rhein. Der spielte bisher in Bayerns zweiter Mannschaft, gilt als Mittelfeldjuwel, bekam einen Vertrag bis 2025, ehe er ins Ländle verliehen wurde.

Foto: FK Austria.

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