Freitag Nachmittag gestand Markus Kraetschmer, der Vorstand der Austria-AG, via ORF Sport +, dass für die Austria eine existenzbedrohende Situation entstehen könnte, je länger die durch die Corona-Pandemie verursachte Pause andauert. Mittwoch nach Ostern wird noch vor der Tagung des ÖFB-Präsidiums Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler in einer Pressekonferenz erklären, ob und wann die Bundesligaklubs nach deutschem Vorbild wieder mit dem Training auf Rasen beginnen dürfen.Samstag prophezeite Sturm-Fan Kogler in der „Kleinen Zeitung“, man werde Sturm-Geisterspiele sehen, bevor die Zuschauer ins Stadion zurückkehren dürfen. Ein ähnlicher Deal mit einem Investor, wie er in der Schweiz am Donnerstag dem in die zweite Liga abgestürzten Rekordmeister Grasshoppers Zürich gelang, wäre für Violett schon in kleinerer Form ein Segen. In kleiner Form deshalb, weil die Austria nur bereit ist, 49 Prozent ihrer AG zu verkaufte und nicht 90 Prozent wie Grasshoppers.
Die waren zuletzt schon vor 17 Jahren Meister, die Austria „erst“ vor sieben Jahren. Violett ist auch noch in der höchsten Spielklasse. Dabei hätte die Austria in Sachen Suche nach einem Investor. die in Zeiten, in der nicht Fußball gespielt werden darf, noch wichtiger als normal ist, sogar eine „Grasshoppers-Option“. Durch die in Zürich ansässige Agentur Samuel Haas & Partner, die sich auf der Homepage als Family Office für Spitzensportler bezeichnet, auf ein spezifisches Knowhow in Sachen Banking hinweist. Samuel Haas, 32 Jahre jung, ist ein ehemaliger Innenverteidiger von Grasshoppers. Er stellte nach einem heißen Tipp von Jorge Mendes, dem Berater von Cristiano Ronaldo, die Verbindung zwischen seinem Ex-Klub und der Union Holdings Limited in Hongkong her, begleitete die Verhandlungen mit Präsidentin Jenny Wang bis zum erfolgreichen Ende. Künftig ist Haas der neue Generalsekretär bei Grasshoppers Zürich.
Wie die Austria auf Haas kommt? Dessen Partner in Österreich ist Georg Pangl, der ehemalige Ligavorstand und Generalsekretär der europäischen Ligen. Er verfolgt mit Haas derzeit gerade ein digitales Projekt. Pangl wies Kraetschmer bereits im Februar auf mögliche Hilfe durch Haas bei der Suche nach einem Investor hin. Kraetschmer bedankte sich, wies aber daraufhin, man sei bei der Suche nach einem startegischen Partner aus dem Ausland schon ziemlich weit vorangekommen. Sollte sich das aber nicht konkretisieren, werde er nach Ostern auf Pangls Angebot, mit der Agentur von Samuel Haas Kontakt aufzunehmen, zurückkommen. Also abwarten, was die Woche nach Ostern bringt. Zuletzt meinte Kraetschmer, Austrias Gespräche mit dem Investor wären seit den durch Corona nicht mehr vorhandenen Reisemöglichkeiten nur auf Sparflamme.
Noch ein Wort zu Grasshoppers. Aus Zürich kam Samstag eine positive Osternachricht nach Wien zu Goran Djuricin. Shqiprim Berisha, der neue General Manager, 38 Jahre alt, versicherte in einem Interview mit dem „Blick“, die Trainerfrage stehe derzeit überhaupt nicht zur Diskussion. Das würde bedeuten: Wenn die Saison fortgesetzt wird, dann mit dem Ex-Rapid-Trainer auf der Bank.