Das erste Bundesligator von Dominik Fitz seit 24. Mai 2021, der erste Assist von Vesel Demaku seit 3. Mai 2019, sorgten dafür, dass Austria Samstag in der letzten Runde gegen Sturm Graz eigentlich nur gewinnen kann, wie Trainer Manfred Schmid feststellte. Selbst bei einer Niederlage gegen Sturm Graz wäre Rang vier sicher, damit die Chance, sich für die Conference League zu qualifizieren. Platz drei würde Play offs für die Europa League bedeuten, bei einer Niederlage die Gruppenphase in der Conference League, die mit rund drei Millionen dotiert ist. Um eine Million geht es in der letzten Runde auch für die Fans beim Sixpack-Spiel von Ligasponsor Admiral: Wer die sechs richtigen Ergebnisse errät, wird Millionär. In den bisherigen neun Runden der Meister- und Qualifikationsgruppe schaffte dies noch keiner, das höchste der Gefühle waren drei Fünfer, für die es jeweils 5000 Euro cash gab. Daher geht es nicht mehr wie in der ersten Runde um 100.000 Euro, sondern Freitag und Samstag um eine Million.
Montag waren für das große Austria-Finale 11.000 Karten weg. Damit wird es für das letzte Spiel von Kapitän Markus Suttner (Bild oben) und Alexander Grünwald eine würdige Kulisse geben. Alle, die ein Abonnement bei Violett haben, bekommen eine Freikarte. So kämpft Austrias Chefetage um ein ausverkauftes Finale gegen die Grazer, zumindest sieht es nach einer mehr Zuschauern als beim Derby gegen Rapid aus. Damals kamen 13.000, weil es keinen freien Verkauf gab. Auch in Wolfsberg wird einiges versucht, um im Finale gegen Rapid volle Tribünen zu haben. Unter der Devise „alle ins Stadion“ haben Schulklassen freien Eintritt. Jeder Jugendliche, der eine Saisonkarte für das Wolfsberger Stadionbad hat, darf gratis in die Lavanttal-Arena. Den Anstoß wird ein Wolfsberg machen, der in den Siebzigerjahren mit Hans Krankl bei Rapid spielte: Helmut Kirisits.
Sollten Austria, Rapid und Wolfsberg punktegleich sein, wäre Grün-Weiß durch die am meisten erzielten Tore Dritter. Das kann nur bei einer Niederlage der Austria und einem Unentschieden in Wolfsberg passieren. Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic hat wenig Hoffnungen, auf Schützenhilfe von Sturm Graz gegen Austria. Weil er aus eigenen aktiven Zeiten weiß, dass die letzte Motivation fehlt, wenn ein Saisonziel schon geschafft ist. Sturm Graz bestätigte diese Theorie ja Sonntag mit der Heimpleite gegen Wolfsberg, der siebenten in Serie. Rapid vermeldete Montag die Vertragsverlängerung mit drei talentierten Nachwuchsspielern, dem 18 jährigen Nikolas Sattlberger, dem Nordmazedonier Almir Oda sowie dem erst 15 jährigen Lorenz Sladits bis 2025. Aus Deutschland kam die Meldung, dass der 22 jährige Rechtsaußen Nicolas Kühn vom Zweitligaabsteiger Erzgebirge Aue nach Hütteldorf übersiedeln wird. Er kam in dieser Saison bei 27 Einsätzen auf drei Tore und vier Assists. Ob das eine Empfehlung ist?
Kühn wurde vor vier Jahren von Ajax Amsterdam um zwei Millionen Euro von RB Leipzig geholt. Er spielt bis zur U 20 in den deutschen Nachwuchsteams. Zur gleichen Zeit war der Ex-Rapidler Max Wöber bei Ajax. Er schaffte es in die erste Mannschaft, Kühn nur in die zweite. Fünf Tore und sechs Assists waren die Ausbeute in 43 Spielen. Nach zwei Jahren ging es nach München in die zweite Mannschaft von Bayern. Nach einer Saison mit sechs Toren und drei Assists wurde der nunmehr 22 jährige an Erzgebirge Aue verliehen. Er gehört noch Bayern, Rapid müsste für ihn Ablöse zahlen. Zweifel, ob Kühn einen Fortschritt bedeutet, sind durch seine letzten vier Jahre legitim. Vor allem, wenn man bedenkt, dass der von Barisic als einer der meist unterschätzten Spieler der Bundesliga bezeichnete Kelvin Arase kein Angebot zur Vertragsverlängerung bekam.
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