Fußball

Austria wartet auf Milan: Um 194 Millionen Brot und Fische vermehrt

Die Austria jubelt übeer 15.000 verkaufte Dreierabonnements für die Heimspiele in  der Europa League gegen Milan, HNK Rijeka und AEK Athen. Der Mannschaftscharter nach Athen zum ersten Auswärtsspiel war binnen 90 Sekunden ausverkauft, jetzt gibt´s auch Tagesflieger. Genauso Einzelkarten für den attraktiven Donnerstag-Start in das Europa League-Abenteuer gegen Milans Millionentruppe. 15.000 Dreierabos sind für violette Verhältnisse sehr gut. Aber nur zum Vergleich: Als Rapid unter Zoran Barisic vor zwei Jahren zum Gruppensieg stürmte, gingen 28.000 Dreierabos weg. Und die Gruppe mit  Villarreal,  Viktoria Pilsen und Dynamo Minsk war nicht so attraktiv wie die aktuelle der Austria. Die Donnerstag gegen Milan spezielle Dressen tragen wird: Mit dem Wien-Logo über der Rückennummer, dem Slogan violett ist mehr darunter (siehe oben).

Einen attraktiveren Startgegner als Milan kann es nicht geben. Obwohl der letzte europäische Triumph der „Rossoneri“, der Rotschwarzen bereits zehn Jahre zurückliegt, der Triumph in der Champions League. Aber jetzt nahmen die Fans ganz ungezwungen das Wort Scudetto in den Mund. Das ist in Italien der Meistertitel. Die neuen chinesischen Besitzer des AC Milan, die auf die 31-järige Regentschaft von Silvio Berlusconi folgten, bliesen mit 194 Millionen Euro für neue Spieler zum Angriff, hielten Wort, eine neue Milan-Erfolgsära starten zu wollen. Der Enthusiasmus schäumte dank der Neuverpflichtungen über:  42 Millionen Euro für  Leonardo Bonucci, zuvor der Erfolgsgarant bei Juventus. Er war der Königstransfer. sollte für Stabilität in der Defensive sorgen, als neuer Kapitön das neue Leitbild sein.  Vier Millionen weniger kostete Torjäger Andre Silva vom FC Porto. 25 Millionen war Atlantas Rechtsverteidiger  Andrea Conti wert,  aus der deutschen Bundesliga kamen für 22 Millionen der türkische Mittelfeldspieler Hakan Calhanoglu  nach halbjähriger Sperre von Leverkusen, für 18 der Schweizer Linksverteidiger Ricardo Rodriguez von Wolfsburg. Genausoviel war Milan der argentinische Innenverteidiger  Mateo Musacchio von Villarreal wert, 17 der argentinische Mittlfeldroutinier Lucas Biglio, der aus Rom von Lazio kam.

Trainer Vincenzo Montella bezeichnet es als traumhaft, erleben zu dürfen, was im Sommer bei Milan passierte: „Unsere  Chefs haben Brot und Fische vermehrt.“ Bonucci, bei Juventus mit Coach Massimiliano Allregi schon längere Zeit im Clinch, ist der teuerste Neueinkauf  seit 16 Jahren (2001 war es der Portugiese Rui Costa). Er verdient 7,5 Millionen Euro pro Saison . Damit ist er gemeinsam mit Napolis Torjäger Gonzalo Higuain  der am besten bezahlte Spieler in Italien Serie A. Auf Platz fünf liegt mit sechs Millionen Milans  18jährige Torhüterhoffnung Gianluigi Donnarumma,  der als Nachfolger der Ikone Gigi Buffon, die kommende  Nummer eins der Squadra Azzura gilt. Sein europaweit bei allen Klubs gefürchteter Berater Mino Raiola holte den Supervertrag heraus. Als der fixiert war, ließ Donnarumma die Matura sausen, mietete einen Lear-Jet, flog mit seiner Freundin zum Feiern nach Ibiza.

Die Ernüchterung für Milan kam vier Tage vor dem Duell gegen Austria im Happel-Stadion. Beim 1:4 in Rom gegen Lazio zeigt sich schon in Runde drei: Juventus bleibt in der  Serie A auch für die aufgerüstete Milan-Truppe unantastbar. „Wir müssen defensiv härter, offensiv aggressiver werden, so zu einer echten Einheit wachsen“ forderte  Bonucci, für den auch das Match in Wien kein Selbstläufer wird: „Für einige von uns bedeutet die Europa League Neuland!“ Ob das die Chancen der Austria steigert? Fink sah Milans Schwächen in Rom live. Von den Millionenstars kam Calhanoglu nur als Joker, blieb 38 Millionen-Stürmer Andrea Silva auf der Bank. Von solchen Reservisten kann Fink nur träumen.

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