Bayern-Beben in der deutschen Bundesliga. Nach 13 Runden ohne Niederlage, sechs Siegen in Serie gab es Samstag bei Eintracht Frankfurt ein 1:5 (0:3)-Debakel, bei dem die unfassbar schlechten Bayern auch das nötige Engagement vermissen ließen. Sie liefen zehn Kilometer weniger als die Sieger, die zuvor vier Niederlagen hintereinander kassierten. „Wir müssen ein, zwei Schippen drauflegen“, gab der erst bei 1:5 eingewechselte Thomas Müller zu. Unfassbare Fehler der Verteidiger Noussair Mazraoui und Minjae Kim sowie von Joshua Kimmich führten zwischen der 12. und 36. Minute zur Frankfurter 3:0-Führung. Kimmichs Anschlusstreffer vor der Pause bewirkte nichts, bis zur 65. Minute wurde Manuel Neuer noch zweimal bezwungen. Er war am Debakel schuldlos. Bayern kassierte erstmals unter Trainer Thomas Tuchel fünf Tore. Österreichs Teamspieler Konny Laimer spielte ab der 46. Minute statt Mazraou rechter Verteidiger, hatte aber auch meist das Nachsehen (Bild). Von Harry Kane war wenig zu sehen. Der Torjäger vergab die Chance zum 1:1. Bayern verlor in der Bundesliga zuletzt im November 2019 1:5. Ebenfalls in Frankfurt. Das war das letzte Spiel von Niko Kovac als Bayern-Trainer. Dazwischen gab es im Oktober 2021 ein 0:5 im Pokal bei Borussia Mönchengladbach. Als Adi Hütter Gladbach-Trainer, Dino Toppmöller statt des erkrankten Julian Nagelsmann bei Bayern „Chef“ war. Samstag bejubelte Toppmöller als Frankfurt-Trainer den 5:1-Triumph gegen Bayern.
Kovac ist seit Samstag auch als Wolfsburg-Trainer in Schwierigkeiten. Schuld daran sind auch zwei Österreicher, die mit Freiburg beim VW-Werksklub 1:0 (0:0) gewannen: Philipp Lienhart und vor allem Michael Gregoritsch, der seine Torserie prolongierte, in den letzten drei Spielen fünf Treffer schoss. Drei in der Europa League gegen Olympiakos, letzte Runde das Goldtor zum 1:0 in Mainz, Samstag das in Wolfsburg. Nach 74 Minuten traf der Grazer mit rechts. Für das zweite Österreicher-Tor der Runde sorgte Christoph Baumgartner. Er traf zum dritten Mal für RB Leipzig, beim 3:2 (1:1)-Auswärtssieg bei Borussia Dortmund nach 54 Minuten zum 2:1. Xaver Schlager spielte wie gewohnt durch. Dortmund musste auf den verletzten Marcel Sabitzer verzichten und ab der 15. Minute auch auf Innenverteidiger Mats Hummels, der für eine Notbremse die rote Karte sah. Leipzig wirkt mit einem Mann mehr nicht wirklich souverän, gewann dennoch, hat vier Punkte mehr als Dortmund.
Jubeln konnte Ex-Austria-Trainer Nenad Bjelica nach seiner Premiere in der deutschen Bundesliga: Union Berlin gewann nach 16 sieglosen Pflichtspielen erstmals seit August, bezwang ohne Kapitän Christopher Trimmel Borussia Mönchengladbach (mit Max Wöber) 3:1 (1:0).
Foto: Bayern München.