Fußball

Bei Austria stellt sich die Polster-Frage! Sturm hat ein heikles Thema

Rapid präsentierte sich beim Bundesligastart in Linz besser als erwartet. Der Ausgleich des LASK in der 95. Minute zum 1:1 fühlte sich beim Lechzen nach einer guten Saison, das Nicolas Kühn ins Gespräch brachte, wie ein Schlag ins Gesicht an. Beim zweiten Wiener Klub, der Austria, sind die Erwartungen vor der ersten Runde gegen Cupsieger und Vizemeister Sturm größer. Auch Sturms Trainer Christian Ilzer hörte, wie Austrias steirischer Kapitän Manfred Fischer vor zwei Wochen beim Bundesligaempfang am Wiener Cobenzl (Bild) von den Top drei als Ziel sprach, ehe ihn sein Trainer Michael Wimmer etwas einbremste. Seit damals wurde die Austria-Brust sogar noch breiter: 7:0 in der ersten Cuprunde, das 1:0 gegen Borac Banja Luka bedeutete am Donnerstag den ersten violetten Heimsieg im Europacup seit sieben Jahren. Durch ein Tor zu einem Zeitpunkt, an dem Rapid einen Tag später eines kassierte und zwei Punkte verlor.

Dennoch warf das Ende der violetten Europacup-Durststrecke Fragen auf. Ob die Besetzung im zentralen Mittelfeld mit James Holland und Aleksandar Jukic die richtige ist, ob Austria nicht mehr schnelle Spieler braucht. Schnell wie Manuel Polster, der in den letzten 20 Minuten statt Neuerwerbung Marvin Potzmann für viel Schwung sorgte und den Assist zum Siegestor lieferte. Potzmann spielte solide, Joker Polster auffälliger. Soll er daher gegen Sturm statt Potzmann, der bei Wimmer hoch im Kurs steht, beginnen? Oder findet der Trainer eine neue Variante mit beiden? Die würde sich fast aufdrängen.

Fakt ist, dass Austria letzte Saison alle vier Duelle gegen Sturm verlor, seit 2019 in der ersten Runde immer verlor – allerdings auswärts. „Wenn wir ans Limit kommen, können wir mit Sturm mithalten“, behauptet Wimmer, „das hat man schon im Frühjahr gesehen!“ Sturm bezog Mittwoch mit dem 0:3 bei Racing Straßburg die einzige Niederlage in der Vorbereitung, die Ilzer aber nicht wirklich irritierte: „Es war nicht gut, wie wir die Tore bekamen, aber mir hat gefallen, dass wir nicht aufgaben, auch Chancen herausspielten!“ Dabei fiel ihm vor allem der Däne William Böving positiv auf. Kein Thema für die Startelf wird in dieser Saison Jakob Jantscher sein. 2020/21 war der inzwischen 34 jährige Spieler des Jahres, letzte Saison wegen einer Wadenverletzung nur bei 14 Spielen im Einsatz,nur dreimal in der Startelf. Deshalb ist er nur die Nummer fünf in der Stürmerhierarchie. Das teilten ihm Sportchef Andreas Schicker und Ilzer in einer Aussprache ehrlich mit. Auch wenn „Jantschi“ das akzeptierte, sich im Training nicht hängen lässt, das bleibt ein heikles Thema. Das durchaus Potenzial hat, für Unruhe zu sorgen.

Foto: ÖFBL/Daniel Kreßler.

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