Fußball

Bei Salzburgs Trainersuche gibt es einen Geheimtipp: Daniel Beichler

Der Saisonstart gilt als Standortbestimmung. In den ersten fünf Spielen waren insgesamt 47 Neuerwerbungen im Einsatz, 22 standen in der Startelf. Vier von ihnen erzielten ein Tor: Matthias Seidl für Rapid das erste der Saison beim 1:1 in Linz gegen den LASK, Samstag Ex-Rapidler Max Entrup bei Hartbergs 2:2 gegen Austria Lustenau zur 2:0-Führung (sein erster Treffer in der Bundesliga), Lucas Kronberger für den FC Tirol bei der 1:3 (0:1)-Heimpleite gegen Austria Klagenfurt, Salzburgs neuer serbischer Stürmer Petar Ratkov zur 1:0-Führung beim 2:0 (1:0) in Altach. Nach dem Austausch gratulierte auch Interimstrainer Alexander Hauser dem 19 jährigen zum perfeken Einstand (Bild). Außer Ratkov bestritten auch Tormann Alexander Schlager, der serbische Linksverteidiger Aleksa Terzic (mit Gesichtsmaske wegen Gesichtsverletzung) und der aus Belgien von Westerloo zurückbeorderte Nene Dorgeles ihr ersten Bundesligaspiel im Salzburg-Dress. Im Spiel eins nach Matthias Jaissle fielen beide Treffer durch Serben: Kurz nach der Pause traf Inennverteidiger Strahinja Pavlovic per Kopf nach einem Eckball des Dänen Maurits Kjaergaard.

Salzburg steckte die Aufregung um Jaissles Wechsel in die Wüste, der laut Sportchef Christoph Freund die Chefetage überraschte: „Wir hatten Abschlusstraining und er verhandelte zu diesem Zeitpunkt mit Al Ahli, war nicht vor Ort. Da haben wir etwas verkünden müssen.“ Zum Nachfolger Jaissle: „Wichtige als der Zeitpunkt ist, dass es der Richtige wird, von dem alle überzeugt sind.“ Es soll nicht nur mit Gerhard Struber einen Favorit geben, sondern auch einen chancenreichen Außenseiter als Geheimtipp, einen Steirer: Den 34 jährigen Ex-Teamspieler Daniel Beichler. Er begann als Trainer im Grazer Leistungszentrum GU-Süd, das der Vater von Gladbach-Legionär Hannes Wolf leitet und mit Salzburg kooperiert. 2020 holte Salzburg Beichler in die eigenen Akademie. Dort trainierte er wie früher Jaissle erfolgreich die U 16 und die U 18. Freunds Nachfolger Bernhard Seonbuchner kennt als Akademieleiter Beichler genau und schätzt ihn. Fällt die Wahl wirklich auf Beichler, wäre er beim Amtsantritt ein Jahr älter als Jaissle 2021.

Zwei Mannschaften, die Austrias aus Klagenfurt und Lustenau, begannen ohne Neuerwerbung. Die Vorarlberger brachten noch vier als Joker. Peter Pacults kompakte Mannschaft ist zumindest bis Sonntagabend der erste Tabellenführer. Für Austria Klagenfurt ein seltenes Gefühl. Herausragend der Schotte Andy Irving, der zwei Tore erzielte, die Führung von Simon Karweina mit einer perfekten Flanke vorbereitete. Pacult lobte Irving als „richtig tollen Spieler, der noch bessere Lösungen haben wird, wenn er noch an sich arbeitet, was das Attackieren betrifft.“ Bei den Tirolern hinterließ wie erwartet der Abgang von Abwehrchef Raffael Behounek eine Lücke, Sportchef Stefan Köck reagierte rasch: Nach zwei Jahren bei Wolfsberg kehrt der 26 jährige Innenverteidiger David Gugganig nach Wattens zurück.

Die meisten Neuerwerbungen begannen bei Altach und Hartberg – je fünf. Für Altachs Trainer Joachim Standfest begann es gegen den Meister wie erwartet mit einer Niederlage, er war auch nicht unzufrieden: „Wir haben gekämpft bis zur letzten Minute, eine sehr gute erste Hälfte gespielt, dabei viel richtig gemacht!“ In der zweiten Runde wartet Rapid auf Altach. Ein schwerer Start. Der zweite neue Trainer, Thomas Sageder vom LASK, entging am Abend davor mit Glück ganz knapp einer Niederlage. Hartberg gelang trotz 2:0-Führung wieder kein Sieg gegen Austria Lustenau, weil bei den Vorarlberger Lukas Fridrikas seine sensationelle Torserie prolongierte: Zwölf im Frühjahr, in dieser Saison bereits sechs. Vier im Cup, Samstag der Doppelpack in Hartberg von 0:2 auf 2:2. Die Steirer hatten letzte Saison den ältesten Kader der Liga, in dieser den zweitjüngsten. Trainer Markus Schopp erkannte viele positive Ansätze.

Das bisher schönste Tor fiel in Wolfsberg durch Thierno Ballo, der mit einem Doppelpack das 2:1 (1:0) gegen Aufsteiger Blau Weiß Linz möglich machte. Wie er sich beim 1:0 den Ball von rechts auf links legte und aus der Drehung traf, war spektakulär und perfekt. Blau Weiß-Trainer Gerald Scheiblehner zur Startniederlage des Aufsteigers: „Wir waren in den ersten 30 Minuten zu nervös!“

 

Foto: Red Bull Salzburg.

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