Fußball

Um ins Viertelfinale zu kommen, muss Sturm es besser machen als Salzburg!

Kein klingender Name, aber eine schwere Aufgabe: Das ist Lille, der französischen Überraschungsmeister der Saison 2020/21, der Gegner von Sturm Graz im Achtelfinale der Conference League. Um erstmals seit40 Jahren ins Viertelfinale eines Europacupbewerbs zu kommen, muss es Sturm noch besser machen als im Herbst 2021 Meister Red Bull Salzburg in den Gruppenspielen der Champions League: Damals gewann Salzburg daheim 2:1, verlor im Norden Frankreichs 0:1. Das würde umgelegt auf das k.o.-System bedeuten: Gesamtscore 2:2, beim Retourspiel in Lille daher Verlängerung und vielleicht auch Elfmeterschießen. An der Mannschaft von Lille hat sich seit damals einiges geändert:  Statt des Franzosen Jocelyn Gouvennec ist ein Portugiese, Paulo Fonseca (zuvor unter anderem bei AS Roma, Schachtjor Donezk und FC Porto) Trainer, einige Stützen aus den Salzburg-Spielen sind nicht mehr bei Lille. Unter anderem der portugiesische Abwehrchef Jose Fonte, die türkischen Teamspieler Burak Yilmaz und Zeki Celik oder der amerikanische Stürmer Timothy Weah. Wird Sturm besser sein als Salzburg im Herbst 2021, damals noch unter anderem mit Max Wöber, Nicolas Seiwald, Karim Adeyemi und Noah Okafor? Salzburg schaffte damals unter Matthias Jaissle zum bisher einzigen Mal den Einzug in die k.o.-Phase der Champions League.

Fonseca stehen Legionäre aus elf Ländern zur Verfügung. Aus Italien, Brasilien, Schweden, Portugal, Algerien, England, Island, Argentinien, der Türkei, Serbien und dem Kosovo. Das ist der zuvor für den FC Basel spielende Stürmer Edon Zhegrova. Seinetwegen wird der neue Teamchef des Kosovo, Sturms letzter Meistertrainer Franco Foda, sicher beim ersten Spiel am 7. März in Graz auf der Tribüne sitzen. Lille ist derzeit in der Ligue 1 punktgleich mit Adi Hütters AS Monaco auf Platz vier hinter Paris St. Germain, Brest und OGC Nizza, spielte gegen Meister Paris St.Germain und Vizemeister Lens jeweils 1:1, schlug Monaco 2:0. So wie gegen Salzburg zählt weiter kanadische Stürmer Jonathan David zu den Stützen, mit elf Toren in 22 Runden ist er zehn Treffer hinter Kylian Mbappe derzeit Zweiter in der Schützenliste der Ligue 1. Mit 50 Millionen ist David der Spieler mit dem höchsten Marktwert, der gesamte Kader ist 221 Millionen wert.

Lille blieb in seinen Gruppenspielen der Conference League ungeschlagen, konnte aber Slovan Pressburg nicht zweimal besiegen. Daheim gewann Lille 2:1, in Bratislava gab es ein 1:1. Sturm gewann daheim 4:1 und auswärts 1:0. Das ändert aber nichts an der Meinung von Trainer Christian Ilzer (im Bild mit dem Dänen William Boving), dass Sturm als Außenseiter in das Duell geht, keinesfalls als Favorit. Das gilt auch für die Ex-Rapidler Stefan Schwab und Thomas Murg, die mit PAOK Saloniki auf Kroatiens Meister Dinamo Zagreb treffen. In der Europa League löste die Auslosung bei Freiburg, Michael Gregoritsch und Philipp Lienhart keinen Jubel aus: Es wartet wie in den Gruppenspielen West Ham. Im Herbst verlor Freiburg daheim 1:2, in London 0:2. Allerdings ist der Neunte in der Premier League derzeit schwer im Tief: Letzter Sieg am 29. Dezember, auf drei Unentschieden folgten zuletzt drei Niederlagen, in denen West Ham kein Tor erzielte, aber elf kassierte. Freuen kann sich der deutsche Tabellenführer Leverkusen über seinen Gegner: Qarabag Agdam aus Aserbaidschan, im Achtelfinale sensationell Sieger gegen Sporting Braga aus Portugal. In der Bundesliga schlug Leverkusen Mainz etwas glücklich 2:1 (1:1), blieb damit saisonübergreifend 33 Spiele unbesiegt.

Foto: EPA.

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