Fußball

Trainereffekt? Salzburg erfüllte nur die Pflicht, nicht mehr

Große Erleichterung beim Meister Red Bull Salzburg, Trainereffekt geglückt, Tabellenführung mit dem 4:2 (4:1) gegen Austria Klagenfurt verteidigt. Teamchef Ralf Rangnick kam zum Debüt seines Assistenten Unur Cinel, das nur 9500 Zuschauer anlockte, ins Stadion. Wenn man positiv denkt, kann an von neuer Energie durch den Trainerwechsel sprechen, von höherem Passtempo und mehr Sprints als in den letzten drei Spielen bei seinem Vorgänger Gerhard Struber. Aber ob mit ihm Salzburg am Sonntag nicht gewonnen hätte? In Wahrheit erfüllte Salzburg nur die Pflicht, nicht mehr. So herausragend war die Leistung wieder auch nicht, dass man sagen könnte, so wird Salzburg sicher zum elften Mal hintereinander Meister.

Der Start mit fünf Neuen gegenüber der letzten Startelf Strubers, zu denen auch Kapitän Andi Ulmer gehört, der aber nach 32 Minuten mit Wadenproblemen wieder ausschied, gelang perfekt. Führung durch das erste Bundesligator von Luka Sucic seit fast zwei Jahren schon nach fünf Minuten. Der schnelle Rückstand passierte den Kärntner schon eine Woche zuvor gegen Rapid. Damals holte Klagenfurt noch einen Punkt, in Salzburg gelang der Ausgleich sogar früher als in Hütteldorf. Bereits nach 31 Minuten, weil Karim Konate im Strafraum ungestüm Rico Benatelli attackierte und an der Wade traf. Worauf der VR Harald Lechner Referee Julian Weinberger hinwies. Den Elfmeter verwandelte Andy Irving. Doch nur drei Minuten später begannen die zehn starken von Konate. Der 20 jährige Ivorer gab den Pass zum 2:1 von Oscar Gloukh, traf dann nach Assistent des Israelis zum 3:1 (Bild) und verlängerte mit dem Bauch einen Kopfball von Strahinja Pavlovic zum 4:1. Sein 13. Saisontor brachte ihm auch Platz eins in der Schützenliste. Nach der Pause vergab Konate zwei Sitzer, fiel nur noch das zweite Klagenfurt-Tor durch Max Besuschkow.  Cinel war zufrieden, sprach aber auch von Luft nach oben, weiß: Nächste Woche in Klagenfurt und im Spitzenspiel gegen Sturm muss mehr kommen.

Salzburg-Bezwinger LASK erlebte hingegen im zweiten Spiel mit seinem neuen Trainerduo Thomas Darazs und Max Ritscher zehn Tage nach dem Heimsieg gegen den Meister die erste Enttäuschung. Über die schwache Leistung bei der 1:3 (0:2)-Heimpleite gegen Hartberg, die der Mannschaft von Markus Schopp den ersten Sieg in der Meistergruppe möglich machte. Der auch Rapid half, weil der grün-weiße Rückstand auf die Linzer nicht wuchs, sondern es bei zwei Punkten blieb. Anderseits kam Hartberg nach dem elften Spiel hintereinander gegen den LASK ohne Niederlage bis auf einen Punkt an Rapid ran. Es waren 10.300 Fans im Linzer Stadion, aber der Großteil schwieg. Aus Protest gegen Stadionverbote für sechs Fans.  Die eigenartige, komische Atmosphäre als mitentscheidend für die Niederlage zu bezeichnend, wäre aber zu billig. Das war nicht der Grund, warum von Marin Ljubicic, dem Dreifachtorschützen gegen den LASK, fast nichts zu sehen war.

Eine Flanke von Kapitän Jürgen Heil, die genau ins lange Eck flog und das elfte Saisontor von Max Entrup knapp vor der Pause bedeuteten die Vorentscheidung. Ein Fehler von Hartbergs Tormann Raphael Sallinger ermöglichte Florian Flecker das Anschlusstor, ehe Schopps Joker Dominik Prokop 73 Sekunden nach der Einwechslung die Linzer Hoffnungen zerstörte. Apropos Entrup: Hätte er im Winter nicht seinen Wechsel zu Holstein Kiel platzen lassen, könnte er sich jetzt beim Tabellenführer der zweiten Liga mit dem Aufstieg in die deutsche Bundesliga beschäftigen. Danach sieht nach dem richtungsweisenden 1:0 beim Hamburger SV, bei dem der Ex-Austrianer Benedikt Pichler im Finish spielte, aus.

Foto: Red Bull Salzburg/Schaad.

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