Guido Burgstaller, wer denn sonst? Der Kapitän brachte Rapid Sonntag auf tiefem, schweren Terrain in Altach nach 65 Minuten mit seinem 50. Bundesligator für Grün-Weiß auf die Siegesstraße zum 2:0 (1:0). Es war der zweite Schuss des Kärntners im Spiel mit links in Richtung langes Eck. Den ersten hielt wenige Minuten davor Altachs Keeper Dejan Stojanovic mit dem Fuß, beim zweiten war er chancenlos. Via Innenstange flog der Ball ins Netz. Ein Tor, mit dem Burgstaller an die berühmteste Nummer neun Rapids erinnerte. Für solche Kracher mit links stand vor Jahrzehnten auch Hans Krankl, von dem er dafür abends in „Talk und Tore“ von Sky ein großes Kompliment erhielt. Besser geht´s nicht. Burgstaller nahm den Pass von Matthias Seidl an der Strafraumgrenze mit rechts perfekt mit, eine Drehung, dann traf er mit links: „Da hat alles gepasst“, stellte er zufrieden fest. Es hing auch mit Burgstaller zusammen, dass vier Minuten später der zweite Treffer fiel: Altachs Kapitän mit Rapid-Vergangenheit, Atdhe Nuhiu, traf nach einem Freistoß von Marco Grüll beim Rettungsversuch mit dem Kopf ins eigene Tor. Nuhiu musste eingreifen, denn hinter ihm lauerte Burgstaller. „Es war nicht leicht, auf diesem Rasen den Ball laufen zu lassen, wir haben´s trotzdem versucht“, sprach er von einer konzentrierte Vorstellung.
Mit der Rapid den dritten Auswärtssieg feierte, zum vierten Mal in einem Auswärtsspiel kein Tor kassierte, auf Platz sechs vor den Samstag-Siegern Austria und Wolfsberg blieb. Gefährliche Offensivaktionen gab es bis zur Pause nur zwei, anderseits ließ die gegenüber dem 3:3 gegen LASK umgestellte Defensivabteilung (Neraysho Kasanwirjo statt Thorsten Schick Rechtsverteidiger, Michael Sollbauer statt des an der Hüfte verletzten Max Hofmann im Abwehrzentrum, Martin Moormann statt Jonas Auer Linksverteidiger) wenig zu. „Wir haben den Kampf angenommen und versucht, mit der Kugel gut umzugehen“, beschrieb Barisic das Geschehen. Den Unterscheid machte aber letztendlich Burgstaller. Wo würde Rapid stehen, wenn er nicht verletzt fünf Runden lang gefehlt hätte? Von den bisher 18 Punkten holte Rapid elf auswärts, nur sieben daheim.
Nächste Runde geht es auswärts weiter: Beim Vierten Hartberg, der Sonntag mit dem 3:2 (1:2) gegen Blau Weiß Linz nach 0:2-Rückstand Austria Klagenfurt von Rang vier verdrängte, vier Punkte mehr als Rapid hat. Zum zweiten Tor der Linzer traf erstmals in der Bundesliga Simon Seidl, der jüngere Bruder des Rapid-Spielers. Hartbergs Siegestreffer fiel sechs Minuten vor Schluss durch das achte Saisontor von Ex-Rapidler Max Entrup, der damit die Führenden in der Schützenliste, Austrias Andreas Gruber und Salzburgs Karim Konate, einholte. Entrup ist eigentlich die wahre Nummer eins, denn er erzielte die Tore in acht Spielen, Gruber und Konate in jeweils 13. Hartberg gegen Rapid wird auch das Duell Entrup gegen Burgstaller.
Auf der Heimfahrt im Bus erfuhren die Rapidler auch vom günstigen Los im Viertelfinale des Uniqa-Cups: Gegen Zweitligist VSE St. Pölten in Hütteldorf. Die Schlagerpartien: LASK gegen Red Bull Salzburg und Titelverteidiger Sturm Graz gegen Austria. Altach muss zum DSV Leoben. Da das Viertelfinale erst in drei Monaten, Anfang Februar ausgetragen wird, hat für Rapid aktuell das Thema Hartberg eindeutig Priorität.
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