Fußball

Blamage für Graz: Sturm gegen Salzburg zweimal in Klagenfurt

Das ist eine arge Blamage für die Stadt Graz: Sturm darf die zwei Heimspiele gegen Red Bull Salzburg, Sonntag in der Bundesliga und drei Tage darauf im Semifinale des Uniqa-Cups, nicht in der Merkur-Arena austragen. Grund ist der arg ramponierte Rasen, über den es schon im Herbst Klagen gegeben hatte. Erst recht nach den drei Spielen dieses Jahres in Liebenau gegen Hartberg, Ried und besonders letzten Sonntag gegen Wolfsberg. Als selbst Sturms Trainer Christian Ilzer wegen des vielen Sands im Terrain vor dem Süd-Tor von einer Grube für Beachvolleyball sprach. Also griffen die Bundesliga und der ÖFB ein, trafen Donnerstag nach einer Kommissionierung die Entscheidung: Der Zustand des Rasens taugt nicht für Bundesliga und Cupfinale. Daher muss Sturm mit beiden Partien ins rund 200 Kilometer entfernte Klagenfurt, ins Wörthersee-Stadion (Bild oben) ausreichen. Auch Sturms Sportchef Andreas Schicker zeigte dafür Verständnis.

Für die Bundesliga waren der für den Spielbetrieb verantwortliche Vorstand David Reisenauer sowie Horst Jäger, der Vorsitzende es für Stadien zuständigen Senats drei, nach Graz gekommen, für den ÖFB Alex Gruber und Schiedsrichter Christian Petru- Ciochirca. Ihnen blieb keine andere Entscheidung. Die Messe Congress Graz, quasi der Betreiber der Merkur-Arena bezeichnete hingegen das Terrain mit Ausnahme des Bereichs vor dem Süd-Tor als durchaus bundesligatauglich, nahm zuletzt alle Hinweise von Sturm Graz, wie bedenklich die Situation sei, nicht wirklich ernst.    Das rächte sich. Vor dem Süd-Tor sollte der Rasen, der sicher auch durch den frühen Saisonstart im Jänner und durch die Doppelbelastung mit Zweitligist GAK zusätzlich litt, am Montag ausgetauscht werden. Ein komplett neuer Rasen soll erst im Sommer verlegt werden. Das reichte der Bundesliga nicht, der ÖFB konnte und durfte sich darauf nicht einlassen. Das hätte zu viel Risiko für Mittwoch statt Planungssicherheit bedeutet. Vor allem Eene Frage müssen sich die Stadionbetreiber von der Messe Graz gefallen lassen: Warum war es in Klagenfurt möglich, den Rasen über die Winterpause auszutauschen, aber nicht in Graz? Dafür gibt es keine nachvollziehbare Begründung. Daher  bedeutet dies eine skandalöse Blamage für Graz. Fast ein Glück, dass in dieser Situation keine Fans ins Stadion dürfen.

„Für Sturm wäre ein schlechter Rasen in den Spielen gegen Salzburg vielleicht sogar von Vorteil gewesen“, meinte Schicker, fand aber: „Das Produkt Fußball hätte bei diesem Terrain einen Schaden genommen. Das Verletzunsgefahr ist zu groß, Salzburg hat auch Teamspieler. Man kann nicht riskieren, dass sie sich verletzten und dadurch vielleicht für die Europameisterschaft ausfallen“. Da dachte er speziell an Tormann Cican Stankovic und das Süd-Tor. Auch deshalb der Wechsel nach Klagenfurt. Wodurch Sturms Situation noch schwieriger; Sonntag ist Tormann Jörg Siebenhandl gesperrt,  fallen Jon-Gorenc Stankovic, Otar Kiteishvili und Kevin Friesenbichler verletzt aus. Im Cup steht Siebenhandl wieder im Tor, sind  Stankovic und Friesenbichler vielleicht einsatzfähig. „Wir müssen trotzdem Ruhe bewahren!“, behauptete Schicker.  Das ist bei einem Klub wie Sturm Graz, der von Emotionen lebt, aber nicht leicht.  Immerhin hat Sturm gute Erinnerungen an Klagenfurt: Dort gewann Sturm seinen letzten Titel. Im Cupfinale 2018 durch ein 1:0 nach Verlängerung gegen Salzburg.

 

 

Foto: © Bernhard Horst/Sportpark Klagenfurt.

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