Sturm Graz gewann Sonntag trotz Unterzahl mehr Zweikämpfe als die siegreiche Austria, nämlich 58 Prozent, aber das dritte Tor von Nik Prelec gegen den Meister bedeutete die 0:1-Niederlage, kostete die Tabellenführung. Die Hälfte seiner sechs Treffer gelangen dem Slowenen gegen Sturm. Keine „Gnade“ für William Böving (Bild) gab es Montag vor dem Strafsenat nach der überzogenen roten Karte für eine unnötige Attacke mit dem Knie in den Rücken von Austrias Verteidiger Reinhold Ranftl: Der Däne erhielt die Mindeststrafe, wurde für ein Spiel gesperrt. Wegen unsportlichem Verhalten, nicht wegen Tätlichkeit, die Referee Sebastian Gishammer als Ausschlußgrund nannte. Damit muss Trainer Jürgen Säumel Sonntag in Linz gegen Blau Weiß einen neuen Angriff „erfinden“. Ausser Böving fehlt auch Leon Grgic nach der gelb-roten Karte, Seedy Jatta und Wintereinkauf Fally Mayulu sind verletzt.
Säumel kann unter vier Kandidaten zwischen 18 und 21 Jahren wählen. Der jüngste ist der 18 jährige Jacob Hödl, eigentlich ein offensiver Mittelfeldspieler, der in der Bundesliga in drei Einsätzen erst 19 Minuten spielte. Sein Debüt feierte er vor drei Runden beim 2:0-Heimsieg gegen Blau Weiß Linz. Ein Jahr älter ist Mali-Legionär Amady Camara. 15 Spiele in der Bundesliga, davon vier in der Startelf, insgesamt 506 Minuten ohne erzieltes Tor. In der Champions League spielte Camara bei vier Einsätzen 131 Minuten. Linksfuß Belmin Beganovic, im letzten Sommer um 500.000 Euro aus Ried geholt, hätte Sonntag eigentlich den Ausgleich erzielt. Doch der zählte wegen eines Fouls von Emanuel Aiwu nicht. Die Saisonbilanz von Beganovic, der im März in Österreichs U 21 debütierte: In der zweiten Mannschaft bei 14 Spielen in der Startelf, sechsmal eingewechselt, acht Tore geschossen. In der Bundesliga spielte er nur insgesamt 20 Minuten bei den zwei Niederlagen gegen die Austria. Bleibt noch der 21 jährige Peter Kiedl, der noch nie in der Bundesliga zum Einsatz kam. In der zweiten Liga erzielte er für Sturm II in 22 Partien neun Tore, zwei erst letzten Freitag beim 3:2-Auswärtssieg gegen Tabellenführer Admira.
Auch Rapids Guido Burgstaller wurde vom Strafsenat gesperrt. Für zwei Partien wegen Tätlichkeit, davon eines bedingt.