Freitag konnten Griechenland beim Heimspiel im Play-off der Qualifikation für die Endrunde der Unter 21-Europameisterschaft 2019 in Italien gegen Österreichs Abwehr um Kapitän Philipp Lienhart (Bild oben) und Tormann Alexander Schlager kein Tor erzielen. Dienstag Abend beim Retourspiel in St.Pölten aktivieren die Griechen eine neue Waffe, um das 0:1 von Saloniki noch umzudrehen und Österreich auszuschalten. Eine Waffe, die kuriorerweise ein österreichischer Trainer so richtig scharf gemacht hat: Damir Canadi, der Trainer der griechischen Sensationsmannschaft Atromitos Athen. Auf seinem besten Stürmer namens Efthinios Koulouris ruhen die letzten griechischen Hoffnungen.
Donnerstag war Canadi bei der Tagung der Bundesligatrainer in Wien, sah Österreichs Nullnummer gegen Bosnien. Zur gleichen Zeit spielte Koulouris in Athen beim 1:0 Griechenlands in der Nations League gegen Finnland, den Aufsteiger in Liga B, in den letzten 21 Minuten zum dritten Mal in der Nationalmannschaft. Danach wurde er zur U21 beordert. Der Mittelstürmer kam im Sommer von Paok Saloniki zu Canadi , schlug dort groß ein: In neun Spielen acht Tore! In der U 21-Qualifikation sorgte er in zwölf Partien für sechs Treffer. Da kommt auf Lienhart und den rot-weiß-roten Siegestorschützen von Saloniki, Stefan Posch, im Abwehrzentrum möglicherweise noch mehr Arbeit zu als letzten Freitag. Unabhängig von Koulouris warnte Teamchef Werner Gregoritsch bereits unmittelbar nach dem Sieg von Saloniki: „Wenn wir Dienstag nur zehn Prozent weniger Wille, Einsatz und Disziplin an den Tag legen, kann es ein böses Erwachen geben.“ Aber die rot-weiß-roten Hoffnungen brennen auf den historischen Aufstieg.
Auch Österreich hat im Vergleich zum ersten Spiel ebenfalls Verstärkungen. Einerseits Max Wöber, andererseits Konrad Laimer, den Franco Foda Gregoritsch überließ, was für eine gute Zusammenarbeit zwischen beiden spricht. Mit Wöber will Gregoritsch die Defensive stabilisieren. Da gibt es Variante mit dem Ajax Amsterdam-Legionär, Lienhart und Posch, ohne dass etwas an der taktischen Marschroute mit der Viererabwehr geändert wird. Mit Laimer sollte es mehr Power und Qualität im Mittelfeld geben. Sicher wird die Aufstellung auch von den Fitnesswerten der Spieler abhängen: „Zwei Spielen in nur vier Tagen sind die wenigsten gewohnt.“ Und wenn sie dann wegen zu wenig Spielpraxis keinen Rhythmus haben, wie Augsburgs Kevin Danso, dann beginnt ein Trainer nachzudenken. Die taktische Marschroute? „Wir spielen, als würde es noch 0:0 stehen“, prophezeite Gregoritsch. Das lässt einige Möglichkeiten offen, wie man das anlegt. Eine schwere Entscheidung steht ihm bereits vor dem Match bevor: Er muss sieben aus seinem Kader auf die Tribüne schicken. In Saloniki hatte es sogar einen Legionär, nämlich Marco Friedl, die Bayern-Leihgabe bei Werder Bremen, getroffen.
