Fußball

Christoph Baumgartner hat das Potenzial zum Rekordtorschützen

Erst Freitag um 5.30 Uhr in der Früh landete Österreichs Fußballteam in Schwechat. Das Flugzeug musste or dem Abflug aus Almaty nochmals enteist werden. Das war der Grund für die Verspätung. Am Vormittag sickerte durch, dass ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer wegen anstehender Personalfragen für kommenden Freitag eine außerordentliche Präsidiumssitzung einberufen hat. Genau eine Woche vor dem normalen Termin. Mitterdorfer zeigte gegenüber der Austria Presse Agentur zwar Verständnis für den Ärger von Teamchef Ralf Rangnick und der Spieler wegen der drohenden Trennung von Geschäftsführer Bernhard Neuhold, schloss aber aus, dass zu einer Kehrtwende kommen könnte. Mitterdorfer hatte am 18. Oktober im Präsidium für die Trennung von Neuhold und Generalsekretär Thomas Hollerer gestimmt. Aber er hat schon einmal seine Meinung geändert.

Den Ärger der Spieler drückte Donnerstagabend in Almaty unter anderem der beste Österreicher, Christoph Baumgartner, durchaus überzeugend aus. Es müsse der Mannschaft erlaubt sein, den Mund aufzumachen und die Meinung zu äußern, solange dies mit Respekt und in höflichem Umgang geschehe. Was ja zweifelsohne passiert ist: „Schließlich sind wir es, die den Fußball nach außen repräsentieren und dies in letzter Zeit durchaus sehr positiv!“ Recht hat er. Der Legionär von RB Leipzig setzt Zeichen wie auch in Kasachstan. Der 25 jährige Kreativspieler, der auch von seiner Dynamik „lebt“, hat in 46 Länderspielen 18 Tore erzielt. Da er noch mindestens fünf Jahre im Teamdress vor sich hat, steckt in ihm auch das Potenzial zum neuen Rekordtorschützen. Vielleicht heißt der Vorgänger noch immer Toni Polster, der für seine 44 Treffer 95 Länderspiele brauchte, oder Marko Arnautovic (39 in 120 Partien).

Baumgartner hat in diesem Kalenderjahr schon sieben Tore erzielt. So viele gelangen in zwölf Monaten zuletzt Marc Janko vor neun Jahren. Die Serie des Niederösterreichers begann im November 2023 beim 2:0-Heimsieg gegen Deutschland. 2024 traf er zunächst in vier Spielen hintereinander. Bim 2:0 in der Slowakei schon nach 6,3 Sekunden (das schnellste Tor in der Länderspielgeschichte), beim 6:1 gegen die Türkei, beim 2:1 gegen Serbien und beim 1:1 in der Schweiz. Bei der EM scorte er in Berlin beim 3:2 gegen Polen, nach der Europameisterschaft bei den Siegen gegen Kasachstan je einmal. Beeindruckend. Da ist ihm auch ein Tor am Sonntag gegen den slowenischen Klassekeeper Jan Oblak zuzutrauen. Der 31 jährige Legionär von Atletico Madrid hatte Donnerstag in Laibach bei der 1:4-Heimpleite gegen Norwegen nicht seinen besten Tag.

Foto: ÖFB/Christopher Kelemen.

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