Von Sonntagabend bis Montagnachmittag war Kevin Danso zu einem Sponsortermin in Wien, Dienstag beginnt wieder der Trainingsalltag im Norden Frankreichs bei Lens. In der Kabine wird garantiert die Europameisterschaft und das erste Gruppenspiel zwischen Frankreich und Österreich ein Thema bleiben. Das war es schon Samstag Abend nach dem 3:2-Heimsieg von Lens gegen Schlusslicht Lyon, nicht nur zwischen Tormann Brice Samba, der vor sechs Monaten sein Teamdebüt feierte, im November auch beim 2:2 gegen Griechenland in Athen spielte, und Danso. Die meisten prophezeiten dem Innenverteidiger, der höchstwahrscheinlich der einzige Frankreich-Legionär in Österreichs EM-Aufgebot sein wird, eine Niederlage am 17. Juni in Düsseldorf, andere, die Österreichs 2:0 gegen Deutschland via TV verfolgten, gab dem Abwehrchef doch eine Chance: „Durch diesen Sieg ist der Respekt vor uns gestiegen. Das merk´ich in unserer Kabine!“ In die Diskussionen mischte sich auch Dansos polnischer Mitspieler Przemyslaw Frankowski ein. Der Grund ist klar: Der Rechtsverteidiger hat 38 Länderspiele, Polen könnte noch via Nations League-Play offs in die Gruppe mit Frankreich, Österreich und Holland kommen.
Für Danso ist das Duell gegen Frankreich auch aus einem anderen Grund irgendwie sein nächster Traum: Weil es in seiner deutschen Lieblingsstadt stattfindet. Das ist Düsseldorf, seit er 2020/21 dort als Leihgabe für Fortuna in der zweiten Liga (gemeinsam mit Landmann Christoph Klarer) spielte: „In der Stadt hat man wirklich alles“, schwärmt er. Das Stadion in Rheinnähe kennt er wie aus der Westentasche. Er hätte also gegen Kylian Mbappe so etwas einen Heimvorteil: „Es ist geil, dort zu spielen. Speziell, wenn es ausverkauft ist!“ Das wird im Juni sicher der Fall sein. Die Chancen auf eine Sensation? „Frankreich hat Qualität ohne Ende, eine Supermannschaft, die so stark ist wie letztes Jahr in den zwei Nations League-Spielen gegen uns. Aber wir sind seit damals kompakter und besser geworden, sicher auch etwas selbstbewusster, werden uns auch weiter steigern!“ Klingt so, als würde Danso Chancen sehen.
Sollte Österreich in Düsseldorf nicht verlieren, dann kann es passieren, dass seinen Mitspielern im Sommer nächstes Jahres ähnliches passieren wird wie bereits zuletzt dem 20 jährigen Torjäger Elye Wahi. Der gehörte zu Frankreichs U 21-Team, das in Ried gegen Österreichs 0:2 verlor: „Den hab´ich danach eine Woche lang genervt“, erzählte Danso lachend, „ich bin täglich zu ihm gegangen und habe einfach nur Autriche gesagt!“.Danso hofft, diese Aktion im Sommer wiederholen zu können.
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