Fußball

Das erste Siegestor von Kitagawa für Grün-Weiß im kleinen Wiener Derby

Kleines Wiener Derby am Sonntag Vormittag. Nicht viel mehr als 700 Zuschauer verloren sich im Allianz-Stadion, genossen die Herbstsonne. Im Gästesektor verloren sich nicht mehr als 20 Fans. Beim Duell zwischen dem 12. und 13. der zweiten Liga, beim 2:1 (0:0) von  Rapid II gegen die Young Violets waren sowohl in Grün-Weiß als auch bei Violett jeweils fünf Spieler im Einsatz, die schon in der Bundesliga im Einsatz waren, in der Mehrzahl aber nur kurz. Bei den Siegern  Dalibor Velimirovic, der am 1. September 2019 sein Bundesligadebüt mit einem 3:1-Auswärtssieg im Derby gefeiert hatte, ehe ihn zwei Kreuzbandrisse stoppten, Adrian Hajdari, im Dezember 2019 beim großen Derby im Einsatz, Benjamin Kanuric, Nicolas Wunsch und der Japaner Koya Kitagawa, der am Abend in Wolfsberg nicht benötigt wurde, daher von Kärnten nach Wien geschickt wurde. Bei Austria Dominik Fitz, im Frühjahr noch Stammspieler in der Bundesliga, Esad Bejic, Can Keles, Niels Hahn, letzte Saison unter Peter Stöger beim Bundesligaduell gegen den Erzrivalen im Hütteldorf im Einsatz, und Noah Ohio.

Für Kitagawa lohnte sich die „Versetzung“ in die zweite Mannschaft. Weil ihm sein erstes Siegestor für Rapid gelang (Bild oben). Nach zweieinhalb Jahren entschied er zum ersten Mal ein Match. Mit seiner einzigen auffälligen Aktion. Zuvor gab es gegen den Japaner Pfiffe. Auch ungewöhnlich für  den 25r jährigen, dass er seine einzige Chance nützte. Als er im August 2019 nach Wien wechselte, hatte der Stürmer einen Marktwert von 1,8 Millionen Euro, der inzwischen um mehr als die Hälfte auf 600.000 geschrumpft ist. Seine Bilanz in 61 Spielen: Sieben Tore und zwei Assists. Das Tor feierte er mit dem typischen Babyalarm-Jubel mit dem Ball unter dem Dress. Also dürfte Kitagawa Vater werden. Privat war die Rapid-Zeit damit bisher erfolgreicher als sportlich.

Vor Kitagawa trafen innerhalb einer Minute Bernhard Zimmermann zu Rapids Führung, praktisch im Gegenstoß Hahn zum Ausgleich. Auf den Tribüne saßen unter anderem Rapids Präsident Martin Bruckner, sein Vorgänger Michael Krammer, Austrias Präsident Frank Hensel, ÖFB-Nachwuchsteamchef Martin Scherb. Hensel sah man in der Pause im Gespräch mit Sportchef Manuel Ortlechner und Trainer Manfred Schmid, der von Fitz nicht gezeigt bekam, dass er ihn zu Unrecht nicht aufstellt. Auch Ohio empfahl sich einen Tag nach seinem Kurzeinsatz gegen Red Bull Salzburg nicht.  Bemerkenswert, dass Legionäre, die im Sommer geholt wurden, um in der Bundesliga zu helfen, entweder nicht positiv auffielen wie der mazedonische Linksverteidiger Filip Antovski und nur Joker waren wie der Australier Tristan Hammond.

Der beste Rapidler, Innenverteidiger Marko Dijakovic, ein Linksfuß, erinnerte von Statur und Spielstil an einen Ex-Rapidler, dessen Wechsel zu Ajax Amsterdam  vor vier Jahren 8,2 Millionen Euro brachte, an Max Wöber. Er war damals 19. So alt ist jetzt auch Dijakovic, muss aber erst den Sprung in die Bundesliga schaffe. Bei Rapid debütierte im Finish der 17 jährige Innenverteidiger Aristot Tambwe-Kasengele, dessen Eltern aus der Republik Kongo stammen. Da er aber in Wien geboren wurde, gehört er zum Österreicher-Topf. Nach ihm kam noch ein 16 jähriger zu seinem ersten Einsatz: Mücahit Ibrahimoglu, dessen fünf Jahre älterer Bruder Melih Rapid im Jänner Richtung Holland (Hercales Almelo) verlassen hatte.

 

Foto: FotobyHofer/Christan Hofer.

3

Meist gelesen

Nach oben