Fußball

Das Finale Rapid gegen Sturm ist überall ein Risikospiel

Egal, wer bei Rapid dahinter steckt, ob die Idee, das Finale des Uniqa-Cups gegen Sturm Graz am 30. April nicht in Klagenfurt auszutragen, im Präsidium entstand, es mutet doch etwas grotesk an: Einerseits will Rapid Österreichs Nationalteam nicht ins eigene Stadion lassen, anderseits aber dem ÖFB vorschreiben, wo das Endspiel des Cups stattfinden soll. Startet dazu über Ostern sogar eine mediale Offensive. Bei der allerdings eines übersehen wurde: Egal, wo Rapid gegen Sturm in Österreich ausgetragen wird, es wird wegen des großen Fanaufkommens immer ein Risikospiel blieben. Und im ausverkauften Wiener Happel-Stadion mit 48.000 Zuschauern wäre es ein größeres als in der Wörthersee-Arena mit 30.000.  Das betrifft auch die Möglichkeiten, wo sich die Fans der Finalisten bei der Anreise treffen könnten, die Rapids Sportchef Markus Katzer ins Gespräch brachte. Die gibt es zwischen Graz und Wien genauso wie zwischen Graz und Klagenfurt.

Auch Wiens Sportstadtrat Peter Hacker sah sich genötigt, in die Debatte einzugreifen, um sich in grün-weißen Kreisen populär zu machen. Wenn ihm plötzlich so viel am Cupfinale liegt, dann müsste sich ja Wien darum bewerben, künftig jedes Jahr das Endspiel auszutragen. Der Vertrag mit Klagenfurt läuft mit dem Duell zwischen Rapid und Sturm aus. Die Kärntner Politik sandte bereits Signale aus, an einer Verlängerung interessiert zu sein. Hacker schwebt eine flexible Gestaltung je nach Finalpaarung vor. In dem man die Endspiele stets am gleichen Ort stattfinden lässt, egal wer das Endspiel erreicht, kann man eine Marke schaffen. Auch das steckte hinter der Vergabe an Klagenfurt. Das gelang in natürlich größeren Dimensionen schon in Deutschland mit dem Berliner Olympiastadion, in England mit dem Wembley in London, in Frankreich mit dem Pariser Stade de France. Wenn man etwas am Klagenfurter Finale bekritteln kann, dann die Beginnzeit, Sonntag um 20.30 Uhr. Auch wenn der darauf folgende Montag ein Feiertag ist. Aber da muss man die Prime Time-Wünsche des TV-Partners ORF erfüllen.

Das Cupfinale ist noch Zukunftsmusik, auch wenn Dienstag der Kartenvorverkauf begann, die Tickets für den neutralen Sektor innerhalb kürzester Zeit ausverkauft waren. Das größere „Problem“ für Rapid ist vorerst der kommenden Sonntag: Gelingt im neunten Anlauf endlich der erste Derbysieg gegen die Wiener Austria beim elften Anlauf Allianz-Stadion?  Die bisherigen Resultate waren 0:2, 0:2, 2:2, 1:1, 0:1, 2:2, 1:1, 1:1, 1:1 und 1:2, sechs Unentschieden und vier Niederlagen. Rapids letzter Derbyheimsieg liegt schon sieben Jahre zurück, gelang im Apirl 2016 drei Monate vor der Eröffnung des Allianz-Stadions im Happel-Stadion. Trainer beim 1:0 war so wie jetzt Zoran Barisic. Fünf Tage vor dem 339. Wiener Derby waren inklusive Gästesektor 23.000 Tickets abgesetzt.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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