Fußball

Auf David Alaba wartet erneut die doppelte englische Herausforderung

David Alabas zweites Spiel in Real Madrids Startelf nach seiner im Februar beim 5:2 gegen Liverpool erlittenen Oberschenkelverletzung endete letzten Donnerstag mit dem 4:0-Triumph im Semifinale der Copa del Rey beim FC Barcelona im Nou Camp-Stadion. Österreichs Teamkapitän gratulierte Torjäger Karim Benzema (Bild) zu seinem Hattrick, zu Ostern sah alles anders aus: Bei der 2:3 (1:1)-Heimpleite gegen Villarreal tauschte Trainer Carlo Ancelotti den 30 jährigen Wiener zur Pause aus. Schonung für das Viertelfinale der Champions League am Mittwochabend im Bernabeu-Stadion gegen Chelsea. Zu sehen live bei ServusTV und Sky Sport Austria mit den Experten Marc Janko und Peter Stöger im Studio. Die Titelverteidigung in der Primera Division hat Real schon seit Wochen abgeschrieben, zehn Runden vor Schluss beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Barcelona13 Punkte. Dennoch kann Alaba den fünf Titeln, die er bereits bisher mit Real Madrid gewann, in dieser Saison noch zwei hinzufügen: Im Finale der Copa del Rey am 6. Mai in Sevilla gegen Außenseiter Osasuna und am 10. Juni im Atatürk-Stadion von Istanbul den zweiten in der Königsklasse.

Um wieder ins Endspiel zu kommen, müsste Real wie vor einem Jahr im Viertelfinale Chelsea ausschalten und danach im Semifinale den Sieger aus Manchester City gegen Bayern. Der Unterschied zum letzten Jahr: Diesmal das erste Spiel nicht in London an der Stamford Bridge, sondern in Madrid. Das macht für Alaba keinen Unterschied, wie er Dienstag auf Reals Medientermin, zu dem er mit Ancelotti kam, betonte. Er lasse sich durch Chelseas Tief in der Premier League nicht täuschen; „Alle sehen uns als Favorit. Diesen Druck mögen wir alle beim besten Klub der Welt!“ Alabas Wunschgegner im Semifinale ist, wie er betonte, sein Ex-Klub Bayern, nicht wieder wie letztes Jahr  sein Ex-Trainer Pep Guardiola mit Manchester City. Stunden später wusste Alaba, dass sich sein Semifinalwunsch nicht erfüllen wird, es zur Revanche gegen Guardiola und die Citizens kommen wird.

Gegen Chelsea lag Real 2022 nach dem 3:1 von London daheim nach 75 Minuten 0:3 zurück, rettete sich ins Nachspiel, in dem Benzema das 2:3 köpfte. Damals war noch Thomas Tuchel Chelseas Trainer, jetzt ist es Frank Lampard, durch seine 13 Jahre als Spieler bei den „Blues“ eine Klublegende. Und Vorgänger von Tuchel, der ihn im Jänner 2021 abgelöst wurde. Jetzt folgte Lampard trotz eines erfolglosen Kurzgastspiels bei Everton, das im Jänner nach 44 Spielen und einem Punkteschnitt von nur 1,0 beendet wurde, auf Tuchels Nachfolger Graham Potter, der erst im September statt Tuchel gekommen war. Lampard bekam nur einen Vertrag bis Saisonende. Mit Potter schaffte Chelsea zwar den Gruppensieg in der Königsklasse, holte aus zwei Spielen gegen Österreichs Meister Red Bull Salzburg vier Punkte (1:1 in London, 2:1 in Salzburg), eliminierte im Achtelfinale Borussia Dortmund. Aber fiel in der Premier League auf Platz elf zurück. Mit 34 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Arsenal, 23 auf einen Champions League-Platz. Wäre dies alles auch mit Salzburgs Sportchef Christoph Freund passiert? Der hatte im Herbst das konkrete Angebot, nach London zu übersiedeln, entschied sich aber, geerdet wie er nun einmal ist, lieber in der Heimat zu bleiben.

Wäre Chelseas Talfahrt auch mit Freund passiert? Der Größenwahn des US-Besitzers Todd Boehly, der im Winter sieben neue Spieler für 611 Millionen Euro engagierte, wäre nicht Freunds Welt gewesen. Von den sieben Winterkäufen spielten am Wochenende bei Lampards missglückter Rückkehr, dem 0:1 bei Wolverhampton,  mit Argentiniens Weltmeister Enzo Fernandez und dem portugiesischen Stürmer Joao Felix nur zwei, der Ukrainer Mykhialo Mudryk, kam als Joker. Chelsea hat seit 12. März in der Premier League nicht mehr gewonnen, holte aus vier Spielen nur zwei Punkte.

Foto: Real Madrid.

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