Das Fernduell zwischen Austria Klagenfurt und WSG Tirol im Trainingslager auf der Mittelmeerinsel Malta ging an die Kärntner, die ein Testspiel gegen den slowenischen Klub NK Domzale 2:1 (1:0) gewannen, dem die Tiroler am Freitag 0:1 (0:0) unterlagen. Das besondere am Klagenfurter Sieg: Das Führungstor erzielte mit Martin Hinteregger der spektakulärste Neuzugang in der Bundesliga, der schon feststand, bevor die Transferzeit begann. Das Comeback des 32 jährigen pusht Klagenfurt, wo es nur geht. Sein erstes Bundesligaspiel seit neun Jahren, insgesamt das 144. seiner Karriere, soll für mehr Zuschauer im Wörtherseestadion sorgen, als man es bei den Heimspielen der Klagenfurter Violetten gewohnt ist. Geht es doch mit Red Bull Salzburg gegen jene Mannschaft, für die Hinteregger sechs Jahre lang aktiv war, für die er am 28. August 2016 beim 0:0 gegen Rapid in Hütteldorf zum bisher letzten Mal in der Bundesliga aktiv war.
Seit Hintereggers unerwartete Rückkehr in den Profifußball bekannt war, gab es für ihn zahlreiche Medienanfragen. Auch aus Deutschland. Offiziell blockte er alle ab, aber da könnte auch Trainer Peter Pacult ein Wörtchen mitgeredet haben. Hinteregger redet bisher nur für Austria Klagenfurts offizielle Aussendungen. Für die betont er, keine exponierte Stellung in der Mannschaft haben, sondern Taten sprechen lassen zu wollen. Wenn der zweifache EM-Teilnehmer tatsächlich so bodenständig ist, wird das gut ankommen. Bei Mitspielern und beim Trainer. Aber wie man Pacult kennt, würde er etwas anderes auch gar nicht zulassen. Der Originalton des zweifachen EM-Teilnehmers: „Ich kann kaum erwarten, dass die Meisterschaft weitergeht. Das fehlt mir noch, darauf freue ich mich: Matchpraxis, hitzige Duelle am Feld, mit denen ich mich pushen kann. Ich weiß noch nicht, wie es mir darum geht, aber, dass ich sofort funktionieren muss, weil wir unbedingt punkten müssen, die Erwartungshaltung an mich riesig ist. Ein paar Spiele wird es wohl dauern, bis ich voll i Rhythmus bin!“ Vor der Winterpause verlor Austria Klagenfurt fünf Spiele hintereinander.
Am Ende des Trainingslagers fühlt sich Hinteregger, der seit November ins Mannschaftraining steht, intensiv arbeitete, müde: „Das fühlt sich gut an, weil ich spüre, dass körperlich alles passt. Ich bin überrascht, dass ich so schnell auf dieses Niveau gekommen bin.“
Foto: Austria Klagenfurt/Marco Walter.