Werner Gregoritsch tat es merkbar leid, dass er Donnerstag Vormittag beim Training im Avita-Ressort von Bad Tatzmannsdorf vier Spielern mitteilen musste, dass sie nicht zum endgültigen 23 Mann-Kader von Österreichs U 21 für die Europameisterschaft in Italien zählen, der Donnerstag der UEFA gemeldet werden musste. Weil alle seit Sonntag mit viel Ehrgeiz und Feuer im Burgenland trainierten. Aber trotzdem traf es in der Abwehr Alexander Borkovic, der erst im Finish der Saison bei Austria regelmäßig zum Zug gekommen war, den violetten Reservisten Petar Gluhakovic, Sturms Mittelfeldtalent Michael Lema sowie Admiras Stürmer Patrick Schmidt. Weil der Teamchef Adrian Grbic nach dessen entscheidendem Tor im Play-off gegen Griechenland die Treue hielt, obwohl der bei Altach im Frühjahr kaum gespielt hatte. Weil er den Vertrag nicht verlängerte, sondern nach Frankreich übersiedelt. Die andere Stürmer: Admiras „Riese“ Sasa Kalajdzic, der nach der EM ins Ausland wechseln wird, in Italien noch seinen Kurswert steigern kann, sowie Mario Kvasina (Bild oben links), der Ex-Austrianer in Diensten von Mattersburg, der gute Geist der Truppe.
Bei der Nationalmannschaft steht kein Spieler der Wiener Großklubs im Kader, auch in der U 21 spielen Austria und Rapid keine große Rolle, sind nur mit je einem Spieler dabei. Austria mit Patrick Pentz, der in der Hierarchie der Torhüter klar hinter Alex Schlager vom LASK kommt, von Rapid Dejan Ljubicic, der um seinen Platz im Mittelfeld kämpfen muss. Altach (mit Linksverteidiger Emir Karic und Grbic) und St, Pölten (Verteidiger Sandro Ingolitsch und Flügelflitzer Husein Balic), der LASK (Schlager und Linksverteidiger Max Ullmann) haben je zwei Spieler dabei, Sturm Graz mit Dario Maresic, Ivan Ljubic und Sandi Lovric, der in den letzten Wochen aus ähnlichen Gründen wie Grbic in Altach nicht mehr eingesetzt wurde, drei. Das sollte bei Violett und Grün-Weiß zu denken geben. Das Argument, dass mit Xaver Schlager und Hannes Wolf auch Red Bull Salzburg zwei Speiler dabei hat, zählt nicht. Weil etwa Kiel-Legionär Mathias Honsak oder Altach.Verteidiger Karic Salzburger Leihgaben sind, auch Ingolitsch eine Salzburger Vergangenheit hat.
Bei Gregoritsch ist bis Montag Abend das große Zittern angesagt. Bis zum Schlusspfiff des EM-Qualifikationsspiel zwischen Nordmazedonien und Österreich in Skopje. Dann weiß er, ob Xaver Schlager, Philipp Lienhart und Stefan Posch für die Europameisterschaft zur Verfügung stehen werden. Wegen Verletzungen könnten Spieler noch ausgetauscht werden, bei Schlager würde Gregoritsch das sehr hart treffen: „Er ist einer, der uns um 50 Prozent besser macht!“ Die Zentralfigur wie beim Startgegner Serbien der neue Real Madrid-Stürmer Luka Jovic. Aber im Kader stehen auch Legionäre von Fiorentina, Benfica Lissabon und Olympique Marseille. Das ist Nemenja Radonjic, der letzten Sommer mit Roter Stern Belgrad alles Glück dieser Erde hatte, um Red Bull Salzburg in der Qualifikation zur Champions League auszuschalten. Der bekannteste Spieler von Dänemark ist Borussia Dortmunds Stürmer Jacob Brunn-Larsen. Deutschland bereitet sich im Südtiroler Trainingslager Natz auf die Endrunde vor. Originalton von Teamchef Stefan Kuntz: „Malochen im Paradies“. Seine Zentralfigur, ist derzeit noch beim Nationalteam, nämlich Innenverteidiger Jonathan Tah von Leverkusen.
Auf Österreichs Deutschland-Legionäre Kevin Danso, Philipp Lienhart, Marco Friedl, Stefan Posch, Christoph Baumgartner und Honsak warten im letzten Gruppenspiel in Udine Duelle gegen ihre Mitspieler aus Augsburg (Marco Richter), Freiburg (Luca Waldschmidt), Werder Bremen (Maximilian und Johannes Eggestein), Hoffenheim (Nadiem Amiri) und Holstein Kiel (Jamin Serra). Alle Spiele der rot-weiß-roten Hoffnungen werden live in ORF 1 zu sehen sein. Das heißt: Die meisten von ihnen werden daher im Blickpunkt wie zuvor noch nie stehen.