Fußball

Das 80 Millionen-Hindernis für Österreich: Jan Oblak

Zum zweiten Mal in 15 Monaten empfängt Österreich im Klagenfurter Wörthersee-Stadion Slowenien. Ein 3:0 wie am 23. März 2018, als David Alaba einen Freistoß zur Führung verwandelte, dann zweimal Marko Arnautovic traf, würde bei Österreich sofort jeder unterschreiben. Aber zwischen einem Testspiel und dem Ernstfall am Freitag gibt es Unterschiede. Von Österreichs damaligem Siegerteam  fehlen Freitag Sebastian Prödl sowie die Verletzten Alessandro Schöpf und Florian Grillitsch, der seinen Vertrag bei Hoffenheim bis 2022 verlängerte. Die Unterschiede bei Slowenien? Ein neuer Teamchef. Matjaz Kek folgt auf Tomaz Kavcic. Kevin Kampl, der RB Leipzig-Legionär mit Salzburg-Vergangenheit, beendete seien Teamkarriere. Ansonst waren mit einer Ausnahme alle dabei, auf die sich Kek nach zwei Unentschieden gegen Israel und Nordmazedonien stützen wird. Etwa Josip Ilicic, dessen Kreativität in Italien Atalanta Bergamo zur sensationellen Qualifikation zur Champions League verholfen hatte. Oder der routinierte Rene Krhin von Nantes. Oder Benjamin Vrbic, der starke Linksfuß von Dynamo Kiew. Oder Robert Beric, der letzte wirklich erfolgreiche Rapid-Torjäger. Die Ausnahme ist Sloweniens einziger Weltklassespieler: Tormann Jan Oblak (Bild oben).

Bis zum Beginn der EM-Qualifikation hatte sich der 26jährigen eine Auszeit vom Team genommen,die wieder vorbei ist. Damit ist Vid Belec von Sampdoria, der am 0:3 schuldlos war, nur mehr auf der Bank. Atleticos Madrids temperamentvoller Trainer Diego Simeone lobt Oblak als besten Keeper der Welt über den grünen Klee. Die Karriere des 1,88 m großen Rückhalts ist ungewöhnlich: Mit 16 erstmals in der Kampfmannschaft von Olimpija Laibach. Mit 17 Transfer zu Benfica Lissabon. Für 1,7 Millionen Ablöse. Nach vier Jahren zu Atletico Madrid. Da kostete er bereits 16 Millionen. Denn In der letzten Saison in Portugal bekam er in 24 Spielen nur sechs Tore. Dort ist er seit 2014. Im letzten Sommer sagte er Chelsea ab, verlängerte im Herbst den Vertrag, bis 2023  bekam für eine nette Gehaltserhöhung in siebenstelliger Höhe. Oblak ist auf Augenhöhe mit einem Manuel Neuer, Marc Andre ter Stegen, Liverpools Brasilianer Alisson Becker, dem Vater des Champions League-Triumphs, oder Thibault Courtois, den Belgier in Diensten von Real Madrid, dessen Nachfolger bei Chelsea Oblak  werden hätten sollen.

Oblaks Marktwert steht derzeit bei 80 Millionen Euro. 20 mehr als der von Alisson Becker, der aktuell als teuerster Tormann der  Welt gilt, seit Liverpool letzten Sommer für ihn 62,5 Millionen an AS Roma bezahlte. Oblak würde mehr kosten. So steht Freitag ein 80 Millionen-Hindernis  Österreich im Weg. Das muss für den ersten rot.weiß-roten Sieg in dieser EM-Qualifikation überwunden werden. Bisher hat noch kein Österreicher Oblak bezwungen.

Foto: © Atletico Madrid Media.

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