Fußball

Das sechste Remis als Warnschuss für Austria nach Viola Park-Geständnis von Kraetschmer

Christian Ilzer gestand, das Wort Unentschieden nicht mehr hören zu können. Man konnte Austrias Trainer nach dem sechsten hintereinander verstehen: Die Unentschieden-Könige in Violett waren nicht imstande, das Schlusslicht St.Pölten zu besiegen, eine der vorhandenen Chancen in den ersehnten Sieg umzuwandeln. Und so blieben am Ende Diskussionen, ob die Rettungsaktion von St.Pöltens Verteidiger Stefan Stangl gegen Christoph Monschein in der Nachspielzeit nicht mit Elfmeter zu ahnden gewesen wäre. Für Ilzer war es ein klarer, die Version von Referee Sebastian Gishammer, dass Stangl zuerst den Ball traf, bevor es zum Kontakt  mit Monschein kam, hatte auch etwas für sich.

Ilzer versuchte mit Max Sax (Bild oben) in der Startelf, der den Vorzug gegenüber Kapitän Alexander Grünwald  erhielt, der nach der Gelbsperre erst in der 79.Minute eingewechselt wurde, mehr Schwung in die violetten Angriffe zu bringen, spielerische Lösungen zu finden. Das gelang erst im Finish. So stand am Ende eine Enttäuschung mehr als Warnschuss, dass die Qualifikationsrunde alles andere als ein Selbstläufer wird. So wie es Sportvorstand Peter Stöger bereits vor einer  Woche angekündigt hatte: „In Summe war es wieder zu wenig“, gestand Ilzer, „es war ein Vorgeschmack auf das, was uns in den nächsten zehn Runden erwartet!“

Mit Unentschieden wird Platz sieben nicht zu schaffen sein. Weil die Konkurrenz gewinnen kann. So WSG Swarovski Tirol mit 3:0 (0:0) in Hartberg durch drei Tore zwischen der 73. und 81.Minute. Wobei die Winterkäufe Stefan „Major“ Maierhofer (natürlich per Kopf) und Fabian Koch, ein Ex-Austrianer, für die ersten zwei sorgten, erstmals für die Tiroler in der Bundesliga scorten. Auch die Admira, Austrias nächster Gegner, siegte erstmals in diesem Jahr, erstmals mit dem neuen Trainer Zvonimir Soldo. Wofür sie sich bei ihrem Tormann Andreas Leitner bedanken musste. Altach spielte aber der neunten Minute mit nur zehn Mann, da der Kapitän, Keeper Stefan Kobras, für einen Aussetzer, ein Hands außerhalb des Strafraums, Rot sah. Zum zweiten Mal in der Saison. Doch dezimiert kamen die Vorarlberger in der zweiten Hälfte zu vier Sitzern, scheiterten an Leitners Superreaktionen. Die Admira traf durch Ex-Sturm-Spieler erst in letzter Minute und in der Nachspielzeit. Durch das erste Bundesliga-Tor von Leihgabe Markus Lackner und das erste für Admira von Jänner-Kauf Markus Pink.

Das sehr interessante „Vorspiel“ zu Austrias Nullnummer fand auf „Sky“ statt. Weil AG-Vorstand Markus Kraetschmer in einem Interview die seit langem kursierenden Gerüchte, wonach die Finanzprobleme auch durch die Beteiligung am Viola Park mit 160 Mietwohnungen rund um die Generali-Arena entstanden.  Weil es Verzögerungen bei Zahlungsflüssen an die Austria, die schon längst hätten stattfinden sollen, gab,  wäre man gezwungen gewesen, sogenannte Brückenfinanzierungen aufzubauen, um die berechtigten Forderungen der Baufirmen für die Arbeiten beim  Stadionbau zu erfüllen. Das kostete nicht kalkuliertes Geld, das jetzt auf der sportlichen Ebene fehle. Die Rolle als Sündenbock der Fans habe er angenommen, sie wecke aber den Kampfgeist in ihn. Gespräche mit Investoren  bezeichnete Kraetschmer als konkret: „Aber wir sind nicht knapp davor, etwas zu unterschreiben!“

Foto: © Bildagentur Zolles KG.

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