Fußball

Debüt von Chef Janeschitz endete mit neuem Tiefpunkt beim FC Basel

Eine Sperre für Marcel Koller wegen ständigen Reklamierens kam in seinen sechs Jahren als Teamchef in Österreich nie vor! Kann man sich auch schwer vorstellen. Beim FC Basel passierte des eigentlich unglaubliche schon nach drei Monaten. Vergangenen Sonntag musste Koller beim 3:2 gegen Lugano auf die Tribüne, die Liga sperrte ihn für ein Spiel, was er gar nicht verstand: „Ich bin niemanden an die Gurgel gegangen, habe keinen umgegrätscht. Wenn man im Fußball keine Emotionen mehr zeigen kann, dann weiß ich nicht.“ Also musste Kollers loyaler Assistent aus Wien,  Thomas Janeschitz, erstmals als Chef allein ran. Anders als bei Österreichs Team. Da marschierten sie immer gemeinsam auf die Bank (Bild oben). Koller empfand das doch als Einschnitt, weil er mit dem Eintreffen der Mannschaft in der Stockhorn-Arena in Thun keinen Kontakt mehr zu ihr haben, nicht in die Kabine durfte, nicht mehr reagieren konnte, als die Aufstellung bekannt wurde. Am Ende des Chefdebüts von Janeschitz stand ein gewaltige Enttäuschung: Nach 28 Minuten 2.0 geführt, am Ende 2:4 verloren. Nichts wurde es mit dem vierten Sieg in Serie, es gab die erste Niederlage seit dem historischen 1:7 bei Meister Young Boys Bern am 23. September. Auf Kunstrasen. Auch die Pleite in Thun nach sechs Runden ohne Pleite passierte auf Kunstrasen.

Pech für Magister Janeschitz, dass sein Name jetzt mit einem neuen Baseler Tiefpunkt in Zusammenhang steht. Mit dem ersten verlorenen Match  gegen Thun seit November 2012, nach 23 Duellen gegen den Außenseiter, in denen Basel ungeschlagen geblieben war. Dabei spielte auch der Schiedsrichter eine ungute Rolle: Stephan Klossner, der auch schon in Österreichs Bundesliga gepfiffen und für Diskussionen gesorgt hatte, ließ das Thuner Anschlusstor in der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelten, obwohl es aus Abseitsposition fiel. Und ignorierte, dass kurz nach der Pause nach einem Köpfler des Ex-Salzburgers Dimitri Oberlin der Ball bereits hinter der Linie war gerettet. Korrekterweise hätte es statt nur 2:1 eigentlich 3:0 für Basel stehen müssen. So nahm der Untergang  Formen an, liefen Basels Spieler speziell nach dem Ausgleich Thuns aus dem zweiten Elfmeter in der Defensive nur noch planlos umher, traf Thun in 24 Minuten dreimal, zweimal durch Superschüsse.  Janeschitz auf der Bank war machtlos, Koller auf der Tribüne neben Sportchef Marco Streller wütend. Bedeutet als Zweiter 14 Punkte Rückstand auf Young Boys Bern.  Zwei mehr als der LASK in Österreich auf Red Bull Salzburg hat.

Auch für Marc Janko war es ein gebrauchter Samstag Abend: Lugano verlor daheim gegen Luzern 1:4, er kam in der 67.Minute bei 0:3 auf den Rasen. In der 93. Minuten traf der Oldie-Torjäger nur die Stange. Nicht einmal die Resultatkosmetik war ihm noch vergönnt. Eines der wenigen Erfolgserlebnisse mit Grasshoppers Zürich gab es Sonntag für Teamtorhüter Heinz Lindner: Das Kellerduell bei Xamax Neuchatel, bei dem auch Raphael Holzhauser im Einsatz war, 3:2 gewonnen, damit wengstens nicht mehr Schlusslicht. Man freut sich schon über Kleinigkeiten.

 

Meist gelesen

Nach oben