Fußball

Der Blick mit Wehmut auf 481,5 Millionen nach Udine! Nachspiel zu Wolf

Im Stadio Friuli, wo  sich letzten Sonntag Österreich als bessere Mannschaft beim 1:1 gegen Deutschland mit einer starken Leistung von der U21-Europameisterschaft verabschiedete, bestreitet Deutschland eine Woche später das Endspiel um die Titelverteidigung gegen Spanien, den zweiten Titel in der Ära von Teamchef Stefan Kuntz. Die Revanche für das  Finale vor zwei Jahren, das Deutschland 1:0 gewinnen hatte. Die Startformationen der Finalisten haben zusammen einen Marktwert von 481,5 Millionen Euro: Spanien 259 Millionen, Deutschland 22,5, Die teuersten Spieler haben die Spanier mit  Stürmer Mikel Oyarzabal von Real Sociedad, der bereits im Nationalteam spielte, und Napoli-Mittelfeldstar Fabian Ruiz. Auch den billigsten mit Tormann Antonio Sivera. Oyarzabal und Ruiz haben einen Marktwert von je 50 Millionen, der Keeper von 1,5. Auch ein künftiger Mitspieler von Marko Arnautovic beginnt bei Spanien im Mittelfeld: Pablo Fornals, den West Ham um 25 Millionen von Villarreal holte. Wenn Deutschlands Nummer 10, Luca Waldschmidt, auch im fünften Spiel hintereinander trifft, so wie gegen Dänemark, Serbien (Bild oben), Österreich und Rumänien, dann gibt es einen neuen Torrekord: Den zehn Jahre alten des Schweden Marcus Berg hat der Mitspieler von Österreichs U21-Kapitän Philipp Lienhart bei Freiburg mit seinen sieben EM-Treffern schon eingestellt.

Bei Österreich ist der Blick nach Udine sicher mit Wehmut verbunden. Hätte die Mannschaft von Werner Gregoritsch nicht statt Deutschland im Finale stehen können? In kompletter Besetzung mit Max Wöber, Konrad Laimer und Valentino Lazaro ganz sicher. Allerdings muss man fairerweise eingestehen, dass auch Deutschland nicht in Topbesetzung antrat, mit Kai Havertz und Julian Brandt auch Teamspieler fehlten, die erste Wahl gewesen wären. Es wäre aber vielleicht auch ohne der fürchterlichen Verletzung von Hannes Wolf beim Startsieg gegen Serbien möglich gewesen, ins Semifinale zu kommen. Und dann die Rumänen zu bezwingen. Auch der vergebene Elfer von Christoph Baumgartner bei der 1:3-Niederlage gegen Dänemark beim Stand von 1:1 trägt etwas zur Wehmut bei. Spanien geht nach den starken Leistungen beim 5:0 gegen Polen und beim 4:1 im Semifinale gegen Frankreich als Favorit ins Finale. Aber die deutsche Titelverteidigung wäre für das rot-weiß-rote Prestige besser. Dann hätte man gegen den Europameister nicht verloren, war dabei sogar dem Sieg näher. Kaufen kann man sich darum aber nichts.

Der Ausfall von Hannes Wolf hat seit Samstag ein verbales Nachspiel. Der Grazer, auf Wunsch seinen künftiges Klubs RB Leipzig in Berlin operiert, kritisierte in „Bild“ ziemlich kräftig, was nach seinem Knöchelbruch in Triest passierte. Erst nach einer Stunde im Spital, dann lange Wartezeit bis zum Röntgen. Das sind Vorwürfe in Richtung der Organisatoren und damit auch der UEFA. Aber dass sein rechtes Bein dann auch falsch eingerichtet und sozusagen schief eingegipst wurde, das klingt doch befremdend. Zumal der ÖFB betont hatte, man habe Wolf nicht allein gelassen, ins Spital  begleitet. Man kann annehmen, dass dies Teamarzt Alexander Mildner gewesen sein müsste. Laut Wolf  sei zum Glück der Irrtum am Tag danach in Salzburg bemerkt und korrigiert worden. Darauf wäre eigentlich eine Antwort des ÖFB fällig.

Foto: © DFB Media.

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