Fußball

Der Elfte der Poker-WM kann auch mit Ried aufsteigen

Nächste Saison spielen drei Klubs aus Oberösterreich in der Bundesliga. Zum LASK und Blau Weiß Linz kommt Ried dazu. Freitag gelang mit dem 4:1 (2:0) in Bregenz zwei Jahre nach dem Abstieg die Rückkehr in die oberste Spielklasse. In einer Heimspielatmosphäre: Der Klub stellte Freikarten zur Verfügung, da nahmen hunderte Fans die Reise nach Vorarlberg, mehr als 700 Kilometer auf sich, um dabei zu sein. Von den Absteigern konnten zwei jubeln: Trainer Maximilian Senft und Mittelfeldspieler Philipp Pomer. Die Runderneuerung nach dem Fall in die zweite Liga gelang, auch dank gelungener Einkäufe. Wie von Tormann Andreas Leitner, Torjäger Wilfried Eza, der aus Armenien ins Innviertel kam, des Steirers Mark Große, die alle nach dem Abstieg engagiert wurden oder von Rapid-Heimkehrer Ante Bajic. Das Trio erzielte zusammen mehr als die Hälfte der Rieder Tore, nämlich 32.  Die Startelf in Bregenz hatte ein Durchschnittsalter von 27,5 Jahren. Oldie ist Innenverteidiger Michael Sollbauer, der einen Tag vor dem Aufstieg seinen 35. Geburtstag feierte, der jüngste der 21 jährige Jonas Mayer, zugleich der einzige Spieler, der aus Rieds Akademie kam.

Senft übernahm im März 2023 vor der Abstiegsrunde von Christian Heinle, die Mission Rettung gelang nicht mehr. Trotzdem blieb er im Amt. Im zweiten Versuch gelang die „Reparatur“. Der 37 jährige Senft, ein Wiener, begann 2017/19 als Co-Trainer und Video-Analyst bei der Austria unter Thomas Letsch und Robert Ibertsberger, bei Wolfsberg und Barnsley unter Gerhard Struber. Die nächste Station war im Burgenland Pinkafeld, ehe er nach Ried wechselte, zunächst zur zweiten Mannschaft. Ried übernahm erst in der 27. Runde mit dem 2:0 im Spitzenspiel gegen Admira nach 19 Runden Pause wieder die Tabellenführung, holte aus den letzten Runden 13 Punkte, die Admira hingegen nur vier. Der Aufsteiger schoss die meisten Tore (58), bekam die wenigsten (22). Das sagt genug: „Es war ein langer, schwerer Weg“, meinte Senft mitten in der Jubelstimmung. Senft machte schon vor elf Jahren Schlagzeilen, allerdings in einem anderen Metier: Bei der Poker-WM 2014 in Las Vegas belegte er unter mehr als 6000 Teilnehmern Platz elf. Das brachte dem damaligen Studenten und Mittelfeldspieler des niederösterreichischen Klubs SV Stetten eine halbe Million Euro. Der Aufstieg wird Senft  wahrscheinlich mehr wert sein.

Die Admira verspielte den Aufstieg nicht erst Freitag in Salzburg mit dem 0:1 gegen Liefering, sondern schon zuvor: „Wir haben die Mannschaft 25 Runden lang ausgepresst wie eine Zitrone“, meine Trainer Thomas Silberberger, „dann war sie dem Druck nicht mehr gewachsen!“ Er sprach dennoch von einer guten Saison und vom verdienten Aufsteiger Ried. Dessen Kapitän Leitner eine lange Admira-Vergangenheit hat.

Foto: Gepa/Admiral.

2

Meist gelesen

Nach oben