Fußball

Der erste Doppelpack von Isak Jansson macht Rapid glücklich

Das war perfekte Frustbewältigung. Drei Tage nach dem selbst verschuldeten k.o gegen Sporitng Braga im Play-off um die Europa League gelang ein fast historischer 3:2 (2:2)-Heimsieg gegen Red Bull Salzburg in einem Spektakel vor 21.400 Zuschauen, darunter Teamchef Ralf Rangnick. Historisch deshalb, weil Rapid damit erstmals seit zwölf Jahren gegen Salzburg zweimal hintereinander gewann, erstmals seit elf einen Rückstand gegen die „Bullen“ in einen Sieg verwandeln konnte. Dank des ersten Doppelpacks des 22 jährigen Schweden Isak Jansson im grünen Dress. In 50 Partien für den spanischen Zweitligist Cartagena erzielte er drei Treffer, bei Rapid sind es nach 23 schon fünf. Vier in dieser Saison: Je eines in der Europa League-Qualifikation gegen Wisla Krakau und Braga, Sonntag der Doppelpack gegen Salzburg. Gegen Braga erzielte er das 2:0, verschuldete einen Elfmeter, der die Portugiesen zurück in Spiel brachte und das Ausscheiden einleitete. Gegen Salzburg gelang ihm der Ausgleich zum 1:1 und nach einer Stunde das Siegestor. Damit schlug Rapid in den ersten fünf Runden in Hütteldorf sowohl Meister Sturm Graz (1:0) als auch Vizemeister Salzburg (3:2), der die erst Niederlage unter  Trainer Pep Lijnders erlitt.

Das brachte Rapid auf Rang zwei. Beide Tore von Jansson fielen aus Kontern gegen die – zu- hoch attackierenden Salzburger. Das erste nach Pass von Kapitän Matthias Seidl, das entscheidende nach Vorlage von Lukas Grgic.  Dem Tempo war Jansson bei dessen 60 Meter-Sprint war kein Salzburger Innenverteidiger, weder Kamil Piatkowski noch Samson Baidoo, gewachsen. So gut war der diesmal als Sturmspitze aufgebotenen Jansson zuvor nie. Trotzdem stellt sich erneut die Frage, ob Salzburgs Abwehrzentrum für die Champions League gut genug sein wird. Die Niederlage ließ Zweifel zurück. Ob mit dem deutschen Innenverteidiger Hendry Blank, der auf der Bank saß, es besser klappen könnte? Lijnders ließ keine Diskussionen aufkommen, wird, wie er 90 Minuten nach dem Schlusspfiff im „Talk & Tore“ von Sky versicherte, seine Marschroute nicht ändern, sondern egal wo, weiterhin versuchen, dominant zu spielen: „Wir haben zu viele Bälle zwischen den Linien verloren!“

Dabei ging Salzburg billig nach fünf Minuten in Führung. Das machte nach fünf Minuten ein unnötiger Ballverlust von Louis Schaub, der statt des zuletzt nicht überzeugenden kroatischen Stürmers Dion Beljo in die Mannschaft kam, am eigenen Strafraum möglich. 24 Minuten später lag Rapid 2:1 voran. Weil Oscar Gloukh die Chance auf Salzburg 2:0-Führung ausließ, danach Jansson traf und Linksverteidiger Jonas Auer das bisher schönste Tor seiner Karriere gelang. Mit links volley aus 18 Metern genau ins lange Eck. Kurz darauf schied Guido Burgstaller mit einer Oberschenkelverletzung aus. In der letzten Aktion vor der Pause lief Rapid nach einem Freistoß in Nähe des Salzburg-Strafraums in einen Konter. Dürfte nicht passieren. Petar Ratkov nützte es zum Ausgleich.

Auch nach der Pause gab es Verletzte. Zunächst bei Salzburg der als Linksverteidiger aufgebotene Maurits Kjaergaard. Das könnte ihn sein Teamdebüt bei Dänemark kosten. Auf seiner Position folgte Landsmann Adam Daghim, Dienstag gegen Kiew Stürmer und Torschütze. Nach 58 Minuten musste auch Belgo mit lädiertem Knöchel raus. Er spielte nicht einmal eine halbe Stunde. Auf der Ersatzbank saß kein Stürmer mehr, daher kam Mittelfeldspieler Dennis Kaygin. Kurz nach dem Wechsel machte Jansson Rapid glücklich. Den Vorsprung verteidigte Rapid bis zur 97. Minute mit allen Mitteln. Ab der 82., als auch Jansson ausschied, mit einer Fünferabwehr, Max Hofmann als dritten Innenverteidiger, erstmals mit dem neuen Norweger Tobias Borkeeiet im defensiven Mittelfeld, Kaygin traf aus kurzer Distanz nicht ins leere Tor. Trotz Riesenfreude sprach Trainer Robert Klauß nach die vorwöchige, verdiente Niederlage bei Blau Weiß Linz an: „Auch dort hätte es drei Punkte gegeben, die genauso viel wert sind wie die drei heute. Es gilt daran zuarbeiten, Konstanz reinzubringen!“

Foto: Gepa/Admiral.

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