Fußball

Der historische U 23-Triumph brachte 300.000 Euro

Weihnachtsfeier bei Österreichs Fußballbund Freitag Abend im „Studio 44“ der österreichischen Lotterien am Rennweg. Sozusagen ein Heimspiel für Teamchef Franco Foda bei seinem Sponsor „tipp 3“. Für ihn gab´s positive Meldungen: In den ersten zwei Vorverkaufstagen für den Start in die Qualifikation zur Europameisterschaft 2020 am 21. März gegen Favorit Polen im Happel-Stadion gingen 20.000 Karten weg. Hoffentlich vor allem an österreichische Fans. Wenn bei den Polen die Nachfrage so groß wäre, würde in Wien wieder ein Auswärtsspiel wie zuletzt gegen Bosnien drohen.

Etwas Neues gab´s auch vom erfolgreichsten österreichischen Team dieses Jahres: Die U21 von Werner Gregoritsch um Kapitän Philipp Lienhart, Max Wöber oder Hannes Wolf(Bild oben) sorgte mit ihrem historischen Triumph, der ersten österreichischen Qualifikation für die Endrunde der U 21-Europameisterschaft, auch für bare Münze. Die  UEFA zahlte dafür eine Prämie von 300.000 Euro. Nicht schlecht. Daher werden wohl im nächsten Jahr auch Verhandlungen über Prämien für die Juni-Spiele gegen Serbien, Dänemark und Deutschland anstehen. Die werden aber nicht so schwierig sein wie die um die Abstellungen einiger Spieler, die ja nicht Pflicht sind. Ein Thema etwa: Lässt Meister Red Bull Salzburg eine Woche nach der  EM-Qualifikation gegen Slowenien und Xaver Schlager auch in der U21 spielen? Wie steht Marc Overmars, der Sportdirektor von  Ajax Amsterdam, bei Wöber, Freiburgs Kulttrainer Christian Streich  bei Lienhart, RB Leipzigs Sportchef Ralf Rangnick bei Konrad Laimer oder Hertha BSC Berlins Trainer Pal Dardai bei Valentino Lazaro zum Thema  Europameisterschaft? Da wartet auf Gregoritsch und Sportchef Peter Schöttel einige Arbeit. Gregoritsch kann auf Hilfe seiner Spieler rechnen: Egal, wie sie heißen, alle wollen im Juni bei der Europameisterschaft in Italien für Österreich spielen.

Gregoritsch muss sich schon den Kopf über sein Nachfolgeteam für die Qualifikation für die Europameisterschaft 2021 den Kopf zerbrechen. Vom Alter her wären einige aus der aktuellen Erfolgstruppe einsatzberechtigt. Wie  Wöber, Wolf, Hoffenheims Mittelfeldhoffnung Christoph Baumgartner oder von Sturm Graz Innenverteidiger Dario Maresic sowie. Mittelfeldspieler Sandi Lovric. Gregoritsch plant auch mit Sturms Talent Michael Lema oder den von Rapid an Horn verliehenen Flügelflitzer Kelvin Arase, mit St. Pöltens Innenverteidiger Luca Meisl: „Wir werden wider konkurrenzfähig sein“, gab sich Gregoritsch optimistisch. Wird auch notwendig sein. Denn die Gegner, die er seit der Auslosung letzten Dienstag in Nyon kennt, sind nicht ohne. Das sind England, Türkei, Kosovo, Albanien und Andorra. Die Truppe von Englands Teamchef Aidy Boothroyd sieht Gregoritsch  derzeit als Nummer eins in Europa. Im Herbst 2019 gibt es bereits fünf Spiele: Auswärts gegen Albanien und Andorra, dann in St. Pölten gegen die Türkei, in England und daheim gegen Kosovo. Volles Programm also. Da die EM 2021 in Ungarn und Slowenien stattfindet, die Veranstalter fix dabei sind, kämpfen künftig nicht mehr die vier besten Gruppenzweiten um zwei Endrundenplätze, sondern nur noch zwei um einen. Es sei denn, Gregoritsch findet im ÖFB-Präsidium offene Uhren für den durchaus vernünftig klingenden Plan, bei der UEFA um eine Aufstockung der Endrunde von zwölf auf 16 Mannschaften vorstellig zu werden.

Stichwort Präsidium: Das traf vor der Weihnachtsfeier noch einen unsinnigen Beschluss in Sachen Regionalliga West. Künftig spielen im Herbst je zehn Teams aus Salzburg, Tirol und Vorarlberg in einer regionalen Liga, im Frühjahr die besten zwei aus jeder der drei, also sechs, um den Aufstieg in die zweite Liga. Und was passiert mit den acht, die es nicht in den Aufstiegskampf schaffen? Der Antrag des Tiroler Verbands ging durch. Salzburg stimmte dagegen. Damit sind zwei Landesverbandspräsidenten, die normal  gemeinsam marschieren, nicht mehr auf einer Linie: Der Tiroler Richter Sepp Geisler und der Salzburger Anwalt Herbert Hübel.

Foto: © ÖFB.

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